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1897 -
München
: Oldenbourg
- Autor: Zwerger, Franz, Lößl, Vinzenz, Graf, M.
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Gymnasium, Mittlere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Mittelschule, Gymnasium
- Regionen (OPAC): Bayern
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
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I. Geographische Grundbegriffe.
Eine andere Bewegung des Meeres .nennt man Gezeiten oder Ebbe und
Flut, d. h. die fallende und steigende Bewegung des Meeres. Es erfolgt dieselbe
im regelmäßigen Wechsel ungefähr alle 6 Stunden, verursacht hauptsächlich durch
die Anziehungskraft des Mondes. Der größte Unterschied des Wasserstandes zur
Zeit der Ebbe und Flut ist an den Küsten bemerkbar, weniger im offenen Ozean,
am wenigsten in den Binnenmeeren (z. B. in der Ostsee.) Zur Zeit des Neu-
und Vollmondes ist die Flut am stärksten (Springslut).
Zu den regelmäßigen Bewegungen gehören auch die Strömungen des
Meeres. Sie bestehen darin, daß einzelne Schichten des Meerwassers ähnlich den
Flüssen auf dem Lan1)e nach bestimmten Richtungen sich fortbewegen. Sie sind
hauptsächlich durch die Einwirkungen lange dauernder gleichmäßiger Windströmungen
erzeugt. Man unterscheidet kalte und warme Meeresströmungen; die
ersteren gehen hauptsächlich von den Polen nach dem Äquator, die letzteren besonders
in der Richtung des Äquators. Der für uns wichtigste warme Wasserstrom ist der
Golfstrom, der vom Meerbusen von Guinea nach dem Mexikanischen Golf (daher
sein Name) strömt und von diesem nach der Westküste Europas sich hinüberzieht.
Alle Strömungen üben einen wichtigen Einfluß auf die klimatischen Verhältnisse
der Küsten, die sie berühren, da sie an dieselben Wärme oder Kälte abgeben. Sie
tragen nicht bloß Tiere und Pflanzen in ferne Länder, sondern fördern auch den
Berkehr der Menschen von Erdteil zu Erdteil.
§ 4. Meeresgrund.
Der Meeresgrund oder Meerboden ist die Fortsetzung der trockenen Erdrinde.
Er zeigt ähnlich wie die Oberfläche der Erde Mulden und weite Ebenen, Anhöhen,
Berge und ganze Gebirge. Doch ist im allgemeinen der Boden einförmiger als
das Festland, weil er gegen den zerstörenden Einfluß der Luft geschützt ist.
Einzelne dieser Erhebungen reichen fast bis zum Wasserspiegel als Untiesen
oder ragen über denselben heraus als Sandbänke (sandig), Riffe (felsig) und
Inseln.
F. Wechselbeziehungen zwischen Wasser und ^and.
§ 1. Inseln.
Inseln sind kleinere, rings vom Wasser umflossene Länderstrecken.
Kleine Insel:: nennt man auch Eilande. Eine Anzahl nahe beisammen
liegender Inseln heißt eine Inselgruppe, Juselflur oder Archipel,
und eine in gerader Linie fortlaufende Reihe von Inseln eine Insel-
kette.
i&ach ihrer Lage unterscheidet man festländische oder Gestade-
inseln und ozeanische oder Hochseeinseln. Die ersteren liegen
als abgerissene Teile des Festlandes in der Nähe desselben und haben
gewöhnlich die gleiche Natur-, die gleiche Tier- und Pflanzenwelt. Die
ozeanischen Inseln sind weit vom Festlande entfernt und weisen eine
eigenartige Natur auf.