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1. Geographische Grundbegriffe, Bayern, Übersicht über Europa - S. 40

1897 - München : Oldenbourg
40 Ii. Bayern. Passau und Oberzwiesel die ^Klaviaturen und besonders das Resonanz- boden-Holz, das in alle Welt versandt wird. Nicht unbedeutend ist (auch die Leinwandindustrie, vor allem im Bezirke Wegscheid. Das Gebirge enthält auch viele nutzbare Mineralien: Granitz Quarz, Graphit, Schwefelkies und feine Porzellanerde. Bemerkenswert sind die Granitbrüche im Regengebiet, besonders die Granitmasse des Blauberges bei Cham und die Kalksteinbrüche bei Regensburg. Der Quarz sindet Verwendung zur Glasbereitung; kein Gebiet Deutschlands hat soviele Glashütten auszuweisen wie der Böhmer und der Bayerische Wald; besonders zahlreich sind die Glashütten in der Gegend von Zwiesel. ' Viele Glasschleisereien sinden sich im Psreimtthale und an der Grenze gegen Böhmen. Feine, weiße Töpfererde sowie Graphit liefert die Gegend um Wegscheid; aus Graphit und Töpsererde werden die Welt- bekannten Schmelztiegel in Obernzell bei Passau gefertigt. Bei Boden- mais gibt es Schwefelkies. 3. Sw. vom Fichtelgebirge dehnt sich der durch seine Kalkslöz- bildnng ausgezeichnete Iura aus. Der deutsche Jura zieht in einem Bogen vom Rheindurchbruche bei Schaffhausen bis in die Nähe des Fichtelgebirges. Der sw. Teil vom Rhein bis zur Wörnitz, von dem nur eine kurze Strecke zu Bayern gehört, heißt Schwäbischer Jura, der uö. Teil Fränkischer oder Frankenjura. Letzterer bildet die Wasserscheide zwischen dem Nab- und Regnitzgebiet. Das ganze Gebirge hat die Form einer weiten Platte ohne erhebliche Gipfel- bildnng, kaum höher als die Schwäbisch-Bayerische Hochebene; es bildet eine Menge kleinerer, bald steil, bald weniger steil abfallender Hochflächen. Diese sind öde und kahl; denn der kalkhaltige Boden saugt die Niederschläge gierig auf. Dem Wasser- Mangel auf den Höhen muß durch Anlegen von Zisternen zum Ansammeln von Regenwasser, durch artesische Brunnen und Wassertransport aus den Thälern ab- geholfen werden. Eigentümlich ist dem Jura ein großer Reichtum an Höhlen (Grotten) mit Tropfsteinbildungen. Solche finden sich besonders in der Fr än ki s ch e n S ch w e i z, dem Dreieck zwischen Bamberg, Erlangen und Bayreuth. (Die berühmte Rosen- müllerhöhle bei Müggendorf, die Höhlen bei Streitberg und Gailenreuth bergen Überreste vorsintflutlicher Bären, Löwen, Hyänen u. f. w.) Dieses Gebiet, besonders die Thäler deriwiesent und ihrer Zuflüsse von Forchheim bis Pottenstein, ist wegen seiner Schönheit, namentlich seiner romantischen Felspartien, viel baucht. — Auch im Sw. an der Altmühl bei Eichstätt und Pappenheim, wo die Abdachung steiler ist als zur Donau, entbehrt die Gegend keineswegs landschaftlichen Reizes. Im Altmühlthale liegt auch das Dorf Solnhofen, in dessen Nähe man die weltberühmten Lithographiesteine gewinnt. Bei Amberg [finden sich mächtige Eisensteinlagerungen (Hochofen). Zwischen Altmühl und Wörnitz führt der sich verslachende Jura den Namen Hahnen kämm. Nw. desselben breitet sich bei Wassertrüdingen
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