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1. Deutsche Alpenlandschaften, Europa, Der Sternenhimmel, Globuskunde - S. 10

1914 - München [u.a.] : Oldenbourg
10 Mitteleuropa. Das Wasser in den Alpen. Der große Reichtum an Regen und Schnee bringt es mit sich, daß das Gebirge außerordentlich gut bewässert ist. Von allen Hängen stürzen Bäche, zum Teil als prächtige Wasserfälle, zu Tal. In den Haupttälern strömen große Flüsse. Bald fließt das kristallklare, grünlich schimmernde Wasser ruhig dahin; bald zerstäubt es zu weißem Gischt an den im Wege liegenden Blöcken. Aber nicht immer erscheinen die Ge- Wässer so harmlos und malerisch wie meist in den Sommerferien. Ein einziges Hochgewitter, ein starker Föhn lassen die kleinsten Rinnsale zu reißenden Wild w äs- sern anschwellen. Aller lockere Schutt wird von den Hängen losgespült. Die Felsstücke, die im Winter von dem in den Spalten gefrierenden Wasser ge- lockert worden sind, brechen voll- ends ab, und der Bach wälzt Blöcke, Schlamm, entwurzelte Bäume talwärts. Wo er in die breitere Talebene einmündet, häuft er alles Trümmerwerk in einem fächerartig ausgebreiteten Schuttkegel auf, der nun auf Jahre hinaus eine pflanzenleere Steinwildnis bleibt. Erst bei einem solchen Unwetter erkennt man die gewaltige Kraft des Wassers, die hier tiefe Risse in den Boden gräbt und selbst den festen Fels in Schluchten und Klammen zersägt, dort Schutt in haushohen Lagen aufhäuft. Ter malerische, wildzerrissene Charakter der Alpenlandschaft ist in erster Linie durch die Arbeit des fließenden Wassers entstanden. Wie die Ruine einer mächtigen Burg ist das Alpengebiet von heute nur der Rest einer viel größeren Gebirgsmasse. Und wenn einst diese Ruine bis auf ihre Grundmauern zerstört und abgetragen sein wird, dann werden die Alpen vielleicht einmal so niedrige, sanfte Buckel haben wie unser Erzgebirge! In die Flußläufe sind an vielen Stellen Seen eingeschaltet. Dort bleibt der Schutt liegen; das Wasser klärt sich. Deshalb nennt man diese Seen oft die Läuterungsbecken der Flüsse. Mit der Zeit werden sie mit Schutt völlig angefüllt und in ebene Talflächen verwandelt. Die tiefsten und größten See- Liechtensteinklamm, größte Klamm der Ostalpen, nahe dem Knie der Salzach. Links der Weg, zum Teil als Tunnel in den Felsen gehauen.
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