1913 -
Nürnberg
: Koch
- Autor: Dröber, Wolfgang, Lory, Karl, Weyrauther, Max, Simmer, Hans, Seidel, Armin, Schübel, Georg
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Regionen (OPAC): Bayern
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
(Europa.
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Bevölkerung Europas.
Die Beschäftigung der europäischen Bevölkerung ist vor allem durch
die Natur des Erdteiles und die Veranlagung der Europäer bestimmt.
Die Bodenbewirtschaftung ermöglicht nur einem Teil der Be-
völkerung einen auskömmlichen Erwerb. Deswegen blüht auch ein äußerst reges,
vielseitiges Gewerbe und ein lebhafter Handel. Dieser wurde gefördert
durch die Verschiedenheit der Boden- und Gewerbserzeugnisse, durch die Weg-
samkeit des Landes, die Schiffbarkeit der Zlüsse sowie durch die günstige Rüsten-
gestaltung und Lage Europas.
Das hochentwickelte wirtschaftliche Leben hat aber noch einen besonderen
Grund in der Tüchtigkeit der Bevölkerung. Die Europäer sind
arbeitsam, geschickt, geistig hochbegabt, unternehmend. Durch ihre Tapferkeit
und ihre überlegenen hilfsmittel haben sie sich außerdem zu Herren des größten
Teils der Erde gemacht.
Infolge ihrer vorzüglichen Eigenschaften entwickelten sie auch eine so hohe
Blüte der Kultur, wie sie sonst nirgends auf der Erde bestand oder besteht.
Wissenschaft und Run st finden in Europa die großartigste Pflege,
Staats- und Wohlfahrtseinrichtungen sind hier am höchsten
vervollkommnet.
Die Europäer gehören zum allergrößten Teil zu den Indoger-
manen. Sie zerfallen in drei Hauptfamilien: in die Germanen, die Romanen
und die Slaven.
Die Germanen, die stärkste Zamilie, wohnen in der Mitte und im
Nordwesten Europas. Zu ihnen gehören die Deutschen, die Holländer, Eng-
länder, Dänen, Schweden und Norweger. Die Germanen sind überwiegend
hellhaarig und helläugig (im Süden mehr brünett).
Die Romanen wohnen im Südwesten und Süden. Sie setzen sich aus-
Zranzosen, Portugiesen, Spaniern, Italienern und Rumänen zusammen. Sie
sind vorzugsweise dunkelhaarig und dunkeläugig.
Die Slaven, die zweitgrößte Völkergruppe, bewohnen Osteuropa und-
einen Teil der Balkanhalbinsel. Zu ihnen zählen vor allem die Russen, dann
die Polen, Tschechen, die Südslaven (wie Serben, Vulgaren u. a.). Sie sind im
Norden vielfach blond, im Süden haben sie meist dunkle haare und Augen.
Außerdem gibt es auch einige Millionen Mongolen (Magyaren, Tür-
ken u. a.).
Die Völkerfamilien zerfallen wieder in eine Anzahl Nationen. Das wich-
tigste Unterscheidungszeichen der einzelnen Zamilien und Nationen
bildet die Sprache.
Eine Hauptvölkerscheide sind die A l p e n. hier stoßen Germanen
Romanen und Slaven zusammen.
Hast alle Bewohner Europas bekennen sich zum Ehristentum. Die
Romanen und ein Teil der Deutschen sowie auch der Slaven gehören der römisch-
katholischen Rirche an, die Slaven überwiegend aber dem griechisch-katholischen
Bekenntnis- die Germanen sind vorzugsweise Protestanten.