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1. Mitteleuropa - S. 9

1913 - Nürnberg : Koch
Die süddeutsche Hochebene. 9 München und Mühldorf. Ungeheure Massen vcn Geröll und Schutt schoben sie unter sich, neben sich, vor sich her (M o r ä n en), ihre Schmelzwasser aber breiteten sie noch viel weiter nördlich aus, so weit, bis eine Gebirgsmauer ihnen halt gebot. Oie Hochebene ist also (bis zur Tiefe von 2000 m) mit den zertrümmerten,zerriebenen Bruch st üden der Alpen bedeckt. Oie Grenzen des Alpenvorlandes sind im Süden die Alpen/ auch im Norden kann man sie deutlich von der Karte ablesen: der I u r a und der Granit- und Gneiswall des Bayrischen Waldes. Oa aber rings um den nörd- lichen Klpenbogen eine Hochfläche aufgeschüttet ist, bilden im Westen und Dsten die politischen Grenzen des Deutschen Reiches zugleich auch die Grenzen der Hochebene in Deutschland: im Westen Bodensee und Rhein bis dort- hin etwa, wo um Schaffhausen Schweizer Gebiet auf die rechte Rheinseite über- tritt- im (Dsten Saalach, Salzach und Inn. Abdachung. Oer Lauf der Zlüsse zeigt uns, daß die Hochebene sich deutlich nach Norden zu abdacht. Aber nur der Lech hat eine fast ungestörte Nord- richtung. Oie Zlüsse w e st l i ch von ihm (weniger die Jller als die aus dem Allgäu kommende und in einem großen Bogen in den Bodensee mündende Argen) aber zeigen, daß sich hier die Zläche gegen den Bodensee zu neigt, die Isar und der Inn aber lassen deutlich für die ö st l i ch e Hälfte eine Senkung nach Nordosten zu erkennen. Höhenlage. Oie Schwäbisch-bayrische Hochebene ist die zweithöchste in Europa. Am Südanfang liegt sie etwa 700 m hoch, die Bodenseeuferhöhe beträgt etwa 400 in, die höhe von Passau etwa Z00 m. Als mittlere höhe kann etwa 500 m (= höhe Münchens) gelten. Bodenform. Großenteils haben die Schmelzwasser der Eiszeitgletscher den Schotter, den sie mitführten, voll ständig wagrecht angehäuft (s. das oben über die Ausfüllung der Alpentäler Gesagte). Andrerseits haben sich die Gewässer terrassenförmig dazwischen eingeschnitten, so daß zwischen ein- zelnen Tälern förmlich breite Zungen entstanden. Oie Moränen (im Süden) vollends geben ein wellig-hügeliges Bild. Bewässerung. Die Hochebene ist reich an fließenden und stehenden Ge- wässern. Erstere haben einen doppelten Ursprung: 1. die großen, reißenden Hauptflüsse mit ihrem grünlichen Wasser entströmen den Alpen,- ihr Wasserstand ist unregelmäßig (Niederwasser dann, wenn im Gebirge kein Schnee schmilzt, also vor allem herbst und Winter), oft begleitet sie ein „Überschwemmungsgebiet"- der Ausgang ihrer Durchbruchstäler sowie ihre Steilufer luden trotzdem zu Ansied- lungen (und Anlage von Befestigungen, Burgen) ein- vgl. T r a u s n i tj bei Landshut (Kreishauptstadt von Nkderbmjem), Burghausen a. d. Salzach- 2. trägere, kleinere, aber fischreiche Gewässer oft von bräunlicher Sarbe entspringen in der Ebene selbst da, wo das Wasser, das sich auf dem Lehmgrund der sehr durchlässigen Schotterdecke sammelt, samt diesem Lehmgrund zutage tritt,- auch um Abflüsse der zahlreichen stehenden Gewässer kann es sich handeln.
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