1913 -
Nürnberg
: Koch
- Autor: Dröber, Wolfgang, Lory, Karl, Weyrauther, Max
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch, Schülerbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Regionen (OPAC): Bayern
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
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Das Deutsche Reich.
Die Eiszeitgletscher haben nämlich verschiedene Mulden ausgetieft, in denen
sich bei Abdämmung des Ausgangs Seen bilden konnten. Aber der schwache
Durchfluß (geringe Abflüsse z. T.) und toniger Untergrund führte- bei manchen
zu vermoorung (Leginn derselben z. B. beim Kochelsee). Ivo die Schotter«
öecke über dem tonigen Untergrund dünn wird, begünstigt das an die Ober-
fläche des Lodens tretende Wasser auch sonst die Bildung ausgedehnter Torf-
moore,
Klima. Nirgends findet sich ein ausgiebiger Schutz gegen die rauhen Dst-
und Nordwinde,- Hitze und Kälte wechseln jäh. Die Niederschläge sind gegen die
Alpen zu (s. 0.) häufiger, gegen die Donau zu, wo es auch ebenso wie an den
Bodenseeufern wärmer wird, werden sie weniger.
Wirtschaftliches. Die ausgedehnten Moorflächen wurden und werden
zwar fortschreitend urbar gemacht, bedeuten aber doch immer noch weite Gebiete
geringer Ertragsfähigkeit, wenn schon der gewonnene Torf als Brennmaterial
eine Nolle spielt. Großenteils ist ferner die Humusschicht über dem alpinen
Schotter dünn. Dagegen hat der Wind einst nach dem Rückgang des Eises von
den Moränenhügeln ungeheure Massen Staub fortgeblasen und im Norden des
Gebietes aufgehäuft: so entstand fruchtbarer Lös; b o d e n.
Gliederung und Grtskunde. Demnach können wir drei Zonen unterscheiden:
a) Im Süden die Moränen-
oder Seenzone, hier setzt sich
der Ivald- und lviesenreichtum
des Gebirges fort, die Wirtschaft-
lichen Verhältnisse des Moränen-
Hügelgebietes entsprechen denn
Ti.scuzbu/y auch denen in den Alpen selbst;
die Ufer der größeren Seen sind
meist vielbesuchte Sommerfri-
schen. Rosenheim ist wichtig
als Eisenbahnknotenpunkt,
d) In der In i t t e die Geröll-
zone. Sie ist am wenigsten
fruchtbar, aber die günstige ver-
kehrslage ließ hier doch zwei
Großstädte entstehen: Mün -
chen, die Hauptstadt des König-
reichs Bauern, die drittgrößte
Stadt des Deutschen Reiches,
die größte und wichtigste Stadt
Süddeutschlands (600000 E.), seit Ludwig I. Deutschlands erste Kunststadt,
heute auch im Besitze einer blühenden Industrie (Bierbrauerei, Maschinen-
fabriken, Kunstanstalten) und eines einflußreichen Kunstgewerbes- sodann
Augsburg, die Hauptstadt des bayrischen Kreises (Regierungsbezirkes)
Schwaben und Neuburg, reich an Denkmälern einer großen Vergangenheit
(„Goldener Saal" im Rathaus) und Sitz einer hochentwickelten Textil- und
Eisenindustrie.
n. Münchens
n Holzkircfieri
u Müncherc
Eisenbahn.
Bosen -
sterrv- voru
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S"
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Fig. 5.