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1. Mitteleuropa - S. 15

1913 - Nürnberg : Koch
Böhmerwald. \5 4. das Königreich Bayern, das bis an das nordwestliche Ende des Sodensees heranreicht- die Grenze gegen Württemberg springt dann im rechten Vinkel zurück und verläuft nordwärts zur Jller. Bayern hat den größten Anteil an der Hochebene (mit den Kreisen Schwaben und Neuburg, Gberbayern, Niederbayern und Gberpfalz,- zu letzterem gehört namentlich auch die nördliche Fortsetzung). 3. Oas Grenzgebirge gegen Osten: der Vöhmerwald. Vorbemerkung: hier betretenwir ein ganz anderes Gebiet unseres Erdteils. Wie w i r hörten, gehören die Alpen (samt der mit ihrentrümmern oder „Abtragungen" bedeckten Hochebene) zu den südeuropäischen Kalten- gebirgen. Den Böhmerwold aber rechnet man schon zu dem nordwesteuropäischen Schollenland. Nicht nur Kalten und Runzeln bekommt ein Bratapfel (s. o.), an manchen Stellen platzt vielmehr die haut. Ebenso faltete sich die E r d - rinde nicht nur infolge der Abkühlung, sie zersprang auch an vielen Stellen, sie zerbrach in einzelne „Schollen". Von ihnen sanken die einen zwischen den entstandenen Spalten tiefer, andere stellten sich schräg u. dgl. Man redet dann von einem „Bruch" oder einer „Verwerfung". Wie ferner beim Bratapfel an Stellen, wo seine haut platzte, der Saft heraus- quillt, so entquollen auch der Erde an vielen Stellen oft so heiße G e- st e i n s m a s s e n , daß sie sich noch in geschmolzenem (oder feuerflüssi- gem) Zustande befanden. Denn wie z. L. Blei schon bei geringer Hitze (im Eisenlöffel über einer Klamme etwa) schmilzt, so verwandeln sich bei stärkster Wärme- entfaltung (mehrere 1000 °) alle Bestandteile der Erde in Klüssigkeit oder gar in Dampf. Beim Erkalten wurden diese geschmolzenen Gesteine wieder fest. Wir nen- nen sie vulkanische. (So entstanden z. B. eben hier, zwischen Böhmerwald, Iura und Kichtelgebirg, in der Gberpfalz der park st ein bei Weiden und der Rauhe Kulm bei Kemnath.) Mit dem Böhmerwold betreten wir ferner das Gebiet der deutschen Mittelgebirge. Sie sind viel niederer als die Alpen, weil älter. Venn viel länger als an den Alpen haben an ihnen die Kräfte gearbeitet, die unablässig tätig sind die Gebirge völlig zu zerstören (Wasser, Wind und Witterung). Die Mittelgebirge gleichen sozusagen einem zerstörten Gebäude, von dem nur die aller stärksten Mauern übrig geblieben sind (Betrachte bei Gelegenheit einen Brandplatz). (D f t ragen gleichsam nur die Reste der G rundmauern noch etwas hervor. Es werden also vor allem die wider- standsfähigsten, härtesten Gesteine übrig geblieben sein. (Ein solches hartes Ge- stein ist z. B. der Tuarz, ein Kieselgestein, Guarzgestein hatte eine etwa 100 km. lange, schnurgerade Spalte zwischen Böhmerwald und Bayrischem Wald erfüllt; durch „Abtragung" des übrigen Gesteins trat es als der weiße Quarzkamrrt des Pfahls zutage.)
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