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1. Mitteleuropa - S. 17

1913 - Nürnberg : Koch
Böhmerwald. — Fichtelgebirg. am Alpenrande) und schmälere,- sie heißt auch „Oberpfälzer Wald", denn sie gehört zum bayrischen Regierungsbezirk Oberpfalz. Die doppelt so breite und doppelt so hohe Südhälfte gehört dagegen zu Niederbarjern. (Bevölkerung Ladern, katholisch.) Der Regen (s. o.) trennt den Bayrischen vom Böhmerwald. Auch er liegt größtenteils in Niederbariern. Wirtschaftliches. Oer Wald dehnt sich so aus, daß der Böhmerwald das am wenig st en angeb-aute Gebiet Deutschlands mit sehr dünner Bevölkerung darstellt, holz gewinnung, Holzhandel und Holzverarbeitung (Streichhölzer, Parketthölzer, Schindeln, holzschuhe, Holzgeschirre, Resonanzböden,- Holzkohlenbereitung in „Meilern") nähren viele Leute, hier gibt es Bauern, die keine Felder, sondern nur Wälder besitzen und bewirtschaften. Immer mehr Geld bringt auch der große Beerenreichtum,- der Erlös aus Schwarz-, preisel- und Himbeeren beziffert sich in guten Jahren auf hundert- tausende von Mark. Reich ist der Wald ferner an Bodenschätzen,- denn wenn auch die Gold lag er (ebenso wie die perlen der „Perlenbäche") nicht viel bedeuten, G ranit, Tuarz, Porzellanerde und Graphitschiefer spielen eine um so größere Rolle: der Granit als Baumaterial- der Czuarz zur Glas bereitung (die früher auch den Holzreichtum sich zu- nutze machte/ Mittelpunkt der Glasbläserei Zwiesel, der Ort, wo der Regen sich „zwieselt" = teilt); die Porzellanerde sowie die auf den Spalten des Gesteins angehäuften Graphitschüppchen werden namentlich in Passau verarbeitet,- aus ersterer brennt man Gefäße und Geschirre, der Graphit aber dient, geknetet und mit Ton gemengt, zur Herstellung feuerfester Schmelztiegel. Verkehr. Zwei Bahnlinien übersteigen den Wald und führen nach Mittel- böhmen: 1. die Linie (München—) Landshut—deggendorf—eisenstein(—Pilsen),- sie steigt bei Deggendorf in kunstvollen Schlangenwindungen (Serpentinen) von der Ebene auf,- 2. die (wichtigere) Linie (Nürnberg—)Schwandorf—furth i. W.(—Pilsen). Durch die Waldsassener Senke führt (bei Wiesau von der Linie Hof—regens- burg abzweigend) eine wichtige Bahnlinie nach Nordböhmen (mit seinen berühmten Bädern). S. Verkehrskarte des Naabtals. 4. Das Waldgebirge im herzen Europas: das Fichtelgebirge. Lage, Ausdehnung, Gestalt. Unter Deutschlands mittlerem Breitengrad (50° n.) gelegen, bildet das „Fichtengebirge" ein Viereck von rund 1000 qkm Flächenraum (= 2x Bodenseefläche,- Länge = Breite 7 je iv unserer Maßeinheit). Es hat „h u f e i s e n f o r m": im Westen, Norden und Süden ziehen bewaldete Rücken hin,- sie umschließen eine nach Osten offene Senke. Km höchsten ist diese Umwallung im Westen und Süden (der sog. „Fichtelberg" mit Ochsenkopf und Schneeberg, etwa 1000 in). Auch sonst finden sich zahlreiche, durchschnittlich 800 m hohe Aussichtspunkte aufgesetzt,- die von zerstörenden Naturkräften geschaffenen Felsentrümmer, Dröber-Lory-Weyrauther, Erdkunde. T?il Ii. 2
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