1913 -
Nürnberg
: Koch
- Autor: Dröber, Wolfgang, Lory, Karl, Weyrauther, Max
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch, Schülerbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Regionen (OPAC): Bayern
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
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Das Deutsche Reich.
(Sie sind auch auf ähnliche Weise entstanden! denn einst deckte das Iura-
m e e r die Gegend - merkwürdige Tiere, die heute längst nicht mehr leben, hausten
in ihm. Das Juragestein ist gleichsam der Lodensatz, der versteinerte Niederschlag
dieses Meeres- Tier- und Pflanzenrestervurden darin eingeschlossen und so bildeten
sich die zahlreichen Versteinerungen des Gebirges.)
Deutlich liegen drei hauptschichten übereinander- sie unterscheiden
sich vor allem hinsichtlich der Zarbe: auf den schwarzen Jura folgt der
braune, auf den braunen derweiße. Die beiden ersteren bilden gerne flache
Löschungen mit fruchtbarem Loden- wie Mauern steigen darüber die Steilhänge
des weißen Jura auf.
Die drei Iuraschichten sind von ungleicher Härte und verwittern
daher nicht gleichmäßig. Infolge der verschiedenen Härte fehlt es nicht an Quer-
sprüngen, so daß einzelne Teile tiefer sanken als andere. Im allgemeinen liegt
die Iuraplatte schräg auf ihrer Unterlage, daher fällt sie gegen Norden
und Westen steil, gegen Süden und Osten sanft a b (s. Querschnitt).
500 600m
Ehezj ^wsuk^Beckeri^^^ Brauner Jura.
V i Schwarzer Jura, I I Weisser Jura.
G esteinstrümmer des
Böhmeruuoldes (Oberpfalz).
Ag, \2.
Besondere Eigentümlichkeiten, a) Oer Iura ist sehr reich an höhlen,-
s. Teil I, Zränkische Schweiz- auch in Württemberg gibt es viele, ein Teil des Ge-
birges heißt hier geradezu „Höhlenjura" (Nebelhöhle, Karlshöhle usw.). Die
Entstehung dieser höhlen erklärt man sich ebenfalls durch die härteunterschiede
des Gesteins, die einesteils von selber zur Bildung offener Lücken führten und
andrerseits die auflösende und wegschwemmende Arbeit des Wassers erleichterten.
b) Denn der Jurakalk leistet dem Wasser nur geringen
W i d e r st a n d,- Tag für Tag werden etwa 8 cbm Kalk von den durchfließenden
und durchsickernden Gewässern gelöst. So bietet der Iura auch den Zlüssen nur
geringe Hindernisse in ihrem Laufe,- verschiedene, darunter nicht einmal besonders
große und wilde Zlüsse haben sich durch das Zuragestein hindurchgesägt:
1. die Donau (s. o. die Schilderung des Donaulaufs) und ihre Neben-
flüsse W ö r n i tz und Altmühl-
2. die zum Main eilende Pegnitz, ja eigentlich der Main in seinem
Oberlauf selber, da auch nördlich des ersten Mainbogens Iuragestein sich
findet (s. Kartenskizze des deutschen Jura),- der Rote Main entströmt dem
Iura.