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1913 -
Nürnberg
: Koch
- Autor: Dröber, Wolfgang, Lory, Karl, Weyrauther, Max
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch, Schülerbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Regionen (OPAC): Bayern
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
Deutscher Iura,
2\
Die Durchlässigkeit des Gesteins hat verschiedene weitere Zolgen:
1. stellenweise verschwinden die Wasserläufe und fließen unterirdisch weiter
(Zlußschwinden, Hungerbäche)-
2. da der weiße Iura mit seinen zerklüfteten Kalkfelsen der undurchlässigen
Tonschichten entbehrt, sickert das Wasser durch ihn hindurcham Zuß der
gelbweißen Kelsenmauern tritt es dann in sehr starken Tuellbächen,
überhaupt in reicher Menge hervor. Die Oberfläche ist daher wasser-
arm, die Täler dagegen durchrieselt eine Sülle kalter, klarer Bergwässer,
in denen die Zorelle ebenso heimisch ist wie in den Alpenbächen.
Auf diese Weise erklärt sich eine der
größten geographischen Merkwürdigkeiten
Deutschlands: die Oonauschwinde bei
Immendingen, hart an der Grenze
zwischen Württemberg und Laden nämlich
versiegt die Donau plötzlich- ein Teil des
Wassers tritt am Südrande des Iura bei
Aachort [f. Kärtchen] als Aach wieder zutage
und strömt durchs Hegau dem Rhein zu: die
Donau wird förmlich zu einem „Nebenfluß
des Rheines". Mit der Zunahme dieser
Donauversickerung hängt wahrscheinlich der
Rückgang der Zlößerei und Schiffahrt auf
der Donau zusammen. Die Aachquelle selbst
kann als Beispiel für den Wasserreichtum
der Quellen am Zuß des Iura gelten, die
oft in der Stärke von Mühlschüssen zutage
treten. Andere (Quellen stellen sich dar als
runde, tiefe Lecken, „Töpfe", z. B. der be-
rühmte Blautopf bei Blaubeuren.
Der Wasserarmut hat man (zuerst
in Württemberg durch großartige Wasser-
leitungen) abzuhelfen verstanden (s. S. 2.3).
c) Auch im Iura sowie in seiner Nähe drangen in grauer Vorzeit feuer-
flüssige Massen, Dampf und Asche hervor- so verstehen wir
den Reichtum des Gebietes an vulkanischen Erscheinungen- im
Hegau z. B. ragen eine ganze Anzahl solcher kleiner Vulkane empor (z. B. der
hohentwiel, s. Kärtchen der Donauversickerung),- freilich sind sie längst
erloschen. Auch der fast kreisrunde Kessel des R i e s (k. auf der Kartenskizze des
Iura) bildete sich durch einen Ausbruch vulkanischer Massen, welche die alten
Gesteine unter der Iuradecke emporhoben, diese selber aber zertrümmerten und
die Trümmer über den Rand des Kessels hinwegschoben.
Zerner erklären wir uns auf diese Weise
das vorkommen von Eisenerzen im Iura. Denn der aus den
vulkanischen Offnungen emporgerissene Aschenregen ergoß sich in die Spalten
des Gebirges und verwandelte sich hier in eine rote Erde, die in ihm vorkommen-
den Eisenteilchen aber schlössen sich etwa in Bohnenform zusammen („Bohrt-
Brigach u. Brege als Nebenflüsse
des Rheines.
1 Donaueschingen k.aachort.
2 Immendingen. S.singew.
3 Tuttlingen 6.Konstanz.
T.schaffhausen-,
8 Hohentwiel.
Fig. ^3.