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1. Mitteleuropa - S. 21

1913 - Nürnberg : Koch
Deutscher Iura, 2\ Die Durchlässigkeit des Gesteins hat verschiedene weitere Zolgen: 1. stellenweise verschwinden die Wasserläufe und fließen unterirdisch weiter (Zlußschwinden, Hungerbäche)- 2. da der weiße Iura mit seinen zerklüfteten Kalkfelsen der undurchlässigen Tonschichten entbehrt, sickert das Wasser durch ihn hindurcham Zuß der gelbweißen Kelsenmauern tritt es dann in sehr starken Tuellbächen, überhaupt in reicher Menge hervor. Die Oberfläche ist daher wasser- arm, die Täler dagegen durchrieselt eine Sülle kalter, klarer Bergwässer, in denen die Zorelle ebenso heimisch ist wie in den Alpenbächen. Auf diese Weise erklärt sich eine der größten geographischen Merkwürdigkeiten Deutschlands: die Oonauschwinde bei Immendingen, hart an der Grenze zwischen Württemberg und Laden nämlich versiegt die Donau plötzlich- ein Teil des Wassers tritt am Südrande des Iura bei Aachort [f. Kärtchen] als Aach wieder zutage und strömt durchs Hegau dem Rhein zu: die Donau wird förmlich zu einem „Nebenfluß des Rheines". Mit der Zunahme dieser Donauversickerung hängt wahrscheinlich der Rückgang der Zlößerei und Schiffahrt auf der Donau zusammen. Die Aachquelle selbst kann als Beispiel für den Wasserreichtum der Quellen am Zuß des Iura gelten, die oft in der Stärke von Mühlschüssen zutage treten. Andere (Quellen stellen sich dar als runde, tiefe Lecken, „Töpfe", z. B. der be- rühmte Blautopf bei Blaubeuren. Der Wasserarmut hat man (zuerst in Württemberg durch großartige Wasser- leitungen) abzuhelfen verstanden (s. S. 2.3). c) Auch im Iura sowie in seiner Nähe drangen in grauer Vorzeit feuer- flüssige Massen, Dampf und Asche hervor- so verstehen wir den Reichtum des Gebietes an vulkanischen Erscheinungen- im Hegau z. B. ragen eine ganze Anzahl solcher kleiner Vulkane empor (z. B. der hohentwiel, s. Kärtchen der Donauversickerung),- freilich sind sie längst erloschen. Auch der fast kreisrunde Kessel des R i e s (k. auf der Kartenskizze des Iura) bildete sich durch einen Ausbruch vulkanischer Massen, welche die alten Gesteine unter der Iuradecke emporhoben, diese selber aber zertrümmerten und die Trümmer über den Rand des Kessels hinwegschoben. Zerner erklären wir uns auf diese Weise das vorkommen von Eisenerzen im Iura. Denn der aus den vulkanischen Offnungen emporgerissene Aschenregen ergoß sich in die Spalten des Gebirges und verwandelte sich hier in eine rote Erde, die in ihm vorkommen- den Eisenteilchen aber schlössen sich etwa in Bohnenform zusammen („Bohrt- Brigach u. Brege als Nebenflüsse des Rheines. 1 Donaueschingen k.aachort. 2 Immendingen. S.singew. 3 Tuttlingen 6.Konstanz. T.schaffhausen-, 8 Hohentwiel. Fig. ^3.
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