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1. Mitteleuropa - S. 32

1913 - Nürnberg : Koch
32 Das Deutsche Reich. Zwischen Lasel und Germersheim bleiben die Grte den Rheinufern im allgemeinen f e r n e,- der wilde Strom war hier der Entstehung von Niederlassungen ebensowenig günstig wie die Alpenflüsse der Hochebene. Die meisten Grte entstanden an den Rändern der höhen- züge, namentlich dort, wo Gewässer in Vuertälern dieselben durchbrechen. K o l m a r, die Hauptstadt des Gberelsaß, liegt z. B. da, wo die 311 sich den vogesen nähert (50 000 Einw.). Auch hier hat sich ähnlich wie in Mülhausen eine starke Industrie entwickelt, für die man einen Zweigkanal baute/ zu den bei Mülhausen genannten Betrieben tritt hier noch u. a. die Verarbeitung landwirtschaftlicher Erzeugnisse (Teigwaren, Kartoffelstärke). Weitaus der wichtigste (Drt in der oberen Rhein- ebene ist Strasburg, entstanden an der Verengerung des Rheintales durch herantretende Höhenzüge (180 000 Einw.). Diese sehr starke § e st u n g ist vor allem bestimmt den Übergang über den Oberrhein zu schützen und einem Heinde das Vordringen durch die Schwarzwaldpässe nach Süddeutschland unmöglich zu machen - das war ja auch der Grund, warum sich Frankreich einst in den Besitz dieser guten alten deutschen Stadt setzte, die eines der schönsten und stolzesten Lauwerke älterer deutscher Zäunst, das berühmte Münster, besitzt. Seit der Wiedervereinigung mit Deutschland sind schöne neue Stadtviertel entstanden, Straßburg ist jetzt Sitz des Statthalters von Elsaß-Lothringen und besitzt die jüngste Universität des Reiches. Den Rheinübergang unmittelbar deckt K e h l. flm Einfluß der Lauter in die Tiefebene entstand schon sehr früh das Kloster Iveißenburg; daran schloß sich später die gleichnamige Stadt, bei der die Deutschen im Jahre 1870 ihren ersten großen Sieg erfochten. Auch in der bayrischen Rheinpfalz liegen eine Reihe wichtiger Grte am Zuße des Gebirges, so z. B. Landau an der Queich mit schönen neuen Stadtteilen (19 000 Einw.), Neustadt („a. h.") an der Speyer, Mittelpunkt des Wein- Handels (20 000 Einw.). Dürkheim, ein bekanntes Bad, ist neben § o r st, Ruppertsberg, Wochenheim, Deidesheim wohl der bekann- teste lveinort der Pfalz. In der Pfalz finden wir auch wieder Rhein st ädte. Seit alter Zeit be- wacht hier Germersheim einen wichtigen Übergang über den Zluß zwischen sumpfigen Niederungen. Km Rand der älteren Schwemmlandhügel erbaut, ist die alte Römerstadt S p e y e r als Kreishauptstadt der Pfalz wichtig (23 000 Einw.)/ die Türme seines berühmten Doms, in dem eine Anzahl deutscher Kaiser des Mittel- alters begraben liegen, spiegeln sich im Rhein. Ganz verschieden von dem vornehm- stillen Speyer wurde Ludwigshafen, die jüngste Stadt der Pfalz, eine Gründung König Ludwigs I. von Bayern, ein gewaltiger Mittelpunkt von Handel und Industrie (85 000 Einw.). Beginnt doch hier, wie wir sahen, die Großschiffahrt auf dem Rhein. Nirgends in Deutschland hat die Herstellung künstlicher § a r b e n , überhaupt die Erzeugung chemischer Produkte (Arzneimittel usw.) einen solchen Umfang angenommen wie hier. Durch einen Kanal mit dem nahen Rhein verbunden, hat sich auch Zrankenthal zu einem großen Industriemittelpunkt emporgeschwungen. Alle möglichen Arten von Maschinen, Dampfkessel, Buch- druckerpressen u. ä. werden hier gefertigt, vor allem aber ist die Stadt bekannt durch die große Zuckerfabrik. Die große Kaiserglocke des Kölner Doms wurde in
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