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1. Mitteleuropa - S. 47

1913 - Nürnberg : Koch
Rheinisches Schiefergebirg. bis in die Gegend von Gießen finden sich (durchschnittlich 700 in hohe) v u l - k a n t u p p e n. Besonders zahlreich sind die Vulkane im Westerwald. Später haben dann die Gewässer, den Bruchlinien des Gebietes folgend, diese vulkanische platte aus schwärzlichem, rötlichem, bräunlichem Schiefergestein in einzelne Teile zerschnitten. So unterscheiden wir links des Rheins: 1. zwischen Nahe und Mosel Hunsriick? 2. zwischen Mosel und Tief- l a n d Life!; rechts des rheins: 1. zwischen M a i n u. Lahn Taunus; 2. zwischen Lahn und Sieg Wester- wald ; 3. nördlich der Sieg das Sauerland. Einzelbetrachtung. 1. Oer Hunsrück (= Hundsrücken, weil beschwerlich zum Überschreiten, oder hoher Rücken) ist mit prächtigen Laubwaldungen bedeckt und macht wegen der aufragenden Tuarzblöcke, die infolge ihrer Härte dem Wasser größeren Widerstand entgegensetzten als der Schiefer, noch am ehesten „gebirgsähnlichen" Eindruck. Die einst berühmten Achatlager (Achat ist ein Halbedelstein) sind jetzt erschöpft- die Achatschleifereien des Nahetals aber stehen noch in Blüte. 2. Die Lifel mit dem hohen Venn (Venn = Sumpf) ist großenteils baumlos, ungeschützt, allen Stürmen preisgegeben, rauh und wenig fruchtbar (es können Hafer, Buchweizen und Kartoffeln angebaut und Schafzucht betrieben werden). Die männlichen Bewohner der Eifeldörfer suchen in großer Zahl in rheinischen Fabriken Arbeit. Doch eignet sich das Gestein der Eifel vielfach zur Bereitung von Mühl st einen und zum Brennen von B i m s st e i n - ziegeln. Zahlreiche wertvolle Mineralquellen finden sich ebenfalls. Während das (unklugerweise einst abgeholzte) Venn ■— teils Heideland teils Sumpf und Moor — seinem Namen Ehre macht, sind die zahlreichen Rraterseen („Itc aar e") eines Teiles der Eifel nicht ohne landschaftlichen Reiz - der größte und schönste ist der fischreiche Laacher See (bei Andernach), viele dieser einstigen Zeuerschlünde und nachmaligen Seen sind jetzt Wiesen. (Krater — trichterförmige Öffnung eines „feuerspeienden Barges"; griech. Ursprungs, krater — Itcischkessel zum Mischen von Wasser mit Wein.) 3. Oer Taunus oder höhe (im Volksmund) ist infolge seines Reichtums an Mineralquellen sowie durch das Nationaldenkmal der Ger- mania auf dem mit Eichen und Buchen bedeckten Niederwald der besuchteste Teil des Gebietes. Die berühmten Badeorte verteilen sich rings um und über den Taunus: a) am Südabhang Wiesbaden (100 000 Einw.), Soden und h o m b u r g v. d. h., b) am Gstabhang Nauheim, c) am Nordfuß Ems, 6) auf dem Gebirge (Nieder-) Selters. 4. Oer Westerwald hat zwar ziemlich rauhes Klima, aber neben Heide- und Moorstrecken finden sich auch ausgedehnte Waldungen und Weide- flächen, Eisen-, Rupfer- und T o n l a g e r. Oer Ton findet Oer- wendung zur Herstellung von Bier- und Mineralwasserkrügen („Rannebäcker- ländchen"), die Erzvorräte aber sind von umso größerer Bedeutung, als
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