1913 -
Nürnberg
: Koch
- Autor: Dröber, Wolfgang, Lory, Karl, Weyrauther, Max
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch, Schülerbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Regionen (OPAC): Bayern
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
Zveserbergland,
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tracht (Schwälmer Tracht), lvie verschieden Täler und höhen, sieht man auch
daraus, daß z. B. im W e r r a t a l noch etwas lv e i n und ziemlich viel Tabak
gebaut wird.
Die Rhön. Durch Faltung und Einbrüche („Verwerfung") war
bereits ein mit tiefen Mulden durchzogenes Gebirgsland entstanden- plötzlich
brachen auch hier vulkanische Massen empor, überdeckten verschiedene
höhen oder bildeten kleinere neue Kuppen. So zeigt die Rhön ein viel-
gestaltiges Bild:
von Süden her erblickt man breit-
gezogenekücken, z. 23. den 930 m
hohen Kreuzbeitg; letzterer ist mit
Basalt bedeckt. Don ©st und tvest
her überragt alles übrige die einer mäch-
tigen Kirchenkuppel vergleichbare N) as s e r-
kuppe (950 m). Don Norden her sieht
man (ähnlich wie in der Gberpfalz bei
Kemnath) eine Reihe spitziger oder ge-
rundeter Lasaltgipfel (das „hessische
K e g e l s p i e l"). Andeutungen der Falten
Seit wir den südlichen Schwarz- und u der vulkanischen Erscheinungen
lvasgenwald verließen, begegneten wir ^
solchen höhen wie hier nicht mehr. Es
darf uns also nicht wundern, wenn wir in der Rhön ein sehr feuchtes,
aber auch rauhes Klima (viel Schnee, Regen und Nebel) finden.
Die höchsten höhen sind mit feuchten Wiesen und Torfmooren
bedeckt, die anderen sowie die Abhänge mit Buchen- und Nadelwald. Die Be-
wohner bauen etwas Getreide, ferner Kartoffeln und § l a ch s; auch treiben
sie Rinder- und Schafzucht- Leineweberei und Derarbeitung des
Holzes zu Schuhen, Peitschenstielen, Siebgestellen bringen als hausindu-
strien einige Erwerbsmöglichkeiten- die Bergwiesen liefern immerhin soviel Heu,
daß davon verkauft werden kann. Sodann gewinnt man in der Rhön Torf und
Braunkohlen sowie (durch Derwitterung vulkanischen Gesteins eritstarv
denen) Ton, aus dem z. B. die Krüge zur Dersendung der Kissinger Mineral-
wässer gebrannt werden.
Denn auch S a l z l a g e r gibt es in den Tiefen und Salzquellen
steigen im Norden (Salzungen) wie im Süden (Kissingen, Brückenau),
mit Kohlensäure vermischt, empor- so entstanden am 5lußenrand der Rhön die
genannten wichtigen Badeorte. ll)enn unterirdische Salzlager vom Wasser
aufgelöst wurden, brach wohl auch die Decke über den so entstandenen Hohlräumen
ein und es bildeten sich inmitten des Hochwaldes trichterförmige Seen („Kutten").
(Kohlenfäurehaltige Salzquellen gibt es auch in der Umgebung des Vogels-
berges, z. B. bei Bad Salzschlirf).
Das Weserbergland im engeren Sinn. Noch in der Gegend, wo lverra
und Fulda sich vereinigen, treffen wir vulkanische Erscheinungen
ähnlicher Art wie z. V. in der Rhön. Die bekanntesten dieser vulkanberge sind
zwischen lverra und Fulda der (750 in hohe) Meißner, westl. von Fulda-Weser
Querschnitt durcfi den
Hreuzöerg