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1. Mitteleuropa - S. 57

1913 - Nürnberg : Koch
Weserbergland. weserkette bei Minden breitet sich die G s n a b r ü ck e r Bucht aus, die eigent- lich schon zum Tiefland gerechnet werden könnte. Im Teutoburger Wald ent- springt die Ems. Die Ni e d e r s ch l a g s m e n g e ist im eigentlichen Weserbergland geringer als im hessischen Bergland; wegen seiner vielen heiteren Tage heißt das Wesertal geradezu das „Sonnental". Ist somit das Rlima mild, so ist der Boden doch teilweise durchlässig. Auch hier bilden sich manchmal wie im Iura unterirdische Wasserläufe, denen wasserarme höhen und starke Quellen in einiger Entfernung vom Gebirge entsprechen (so treten z. V. bei Paderborn eine ganze Reihe unter- irdischer Wasserläufe plötzlich zutage). Die niedere, geschützte Lage der Täler und der ergiebige Reuperboden machen aber das Gebiet im allgemeinen sehr frucht- bar. In dieser Hinsicht besteht zwischen dem hessischen Bergland und dem eigentlichen Weserbergland kein Unterschied,- nur nimmt der Wald bedeutend ab- allerdings ist ja das hessische Waldgebirge das waldreichste Gebiet Deutschlands (40% des Bodens mit Wald bedeckt) und auch vom Weserbergland ist noch mehr als 1fi Waldbestand. Ferner tritt hier allmählich der Weizenbau hinter dem Roggen- bau zurück- das Wesertal leitet hinüber zum ausgedehnten Roggenbaugebiet des Norddeutschen Tieflandes. An Bodenschätzen ist das Gebiet ebenfalls reich. Auch hier kommt im Iura L i s e n vor (z. B. bei Minden). Die Gegend von Osnabrück steht mit den Kohlenlagern der Aachener und Ruhrgegend in unterirdischem Zu- sammenhang- ferner stößt man auf Steinkohlen, in der Gegend von Münden auf Braunkohlen. Sole- und andere heilkräftige Mineralquellen gibt es in großer Zahl (das Bad Pyrmont fand schon Erwähnung). Gesamtbetrachtung. Daß die Landwirtschaft überwiegt, erkennen wir schon daran, daß es im ganzen Gebiet nur eine Großstadt gibt (Rassel). Andrerseits finden wir namentlich im nördlichen Teil auch eine rege Industrie. Die in Betracht kommenden Industriezweige erklären sich: a) Aus der Vergangenheit der Gegend,- die früher im Zuldatale blühende Leineweberei bringt es mit sich, daß die Stadt Fulda noch heute eine rührige Textilindustrie besitzt (Textilwaren — Weberwaren). b) Aus den Erzeugnissen der Landwirtschaft,- so entstand die großartige Leinwand - und Wäscheindustrie in Bielefeld am Nordabhang des Teutoburger Waldes - doch wird der meiste Flachs aus dem Ausland (Rußland) eingeführt? vgl. auch die Tabakfabriken in Minden? c) aus den Bodenschätzen (Eisenlagern): Maschinen- (Lokomotiven-) Lau in Rassel, Eisenindustrie überhaupt in Osnabrück (an der Hase). Line Eigentümlichkeit der Detmolder Gegend sind die J i e g l e r, d. h. Leute, die in der guten Iahreszeit weit über Deutschlands Grenzen hinaus in Ziegeleien Beschäftigung suchen. (Drtskunde. An der Fulda zwischen Vogelsberg und Rhön liegt die Stadt 5 u l d a (20 000 Einw.), der Ort des hl. Bonifatius. Auf dessen Veranlassung war hier ein Kloster entstanden - im Vom der Stadt ruhen die Gebeine des „Apostels der Deutschen", im vomschatz wird sein Bischofsstab aufbewahrt. Über die Fuldaer
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