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1. Mitteleuropa - S. 61

1913 - Nürnberg : Koch
Thüringen, 6 \ Wetter sowie die Tätigkeit des Wassers beseitigten diese Decke und so wurden u. a. umfangreiche vulkanische Bildungen (z. B. Porphyr) bloßgelegt. Die verschiedenen Härtegrade der an die Oberfläche kommenden Gesteine aber hatten zur Zolge, daß der Thüringer Wald mit seinen deutlich erkennbaren Seitenkämmen, mit seinen steilen Talrändern und seinem Steilabfall nach beiden Seiten hin ein a b w e ch s - lungsreicheres Bild bietet als die meisten anderen deutschen Ittittelgebirge. Die Gesamtausdehnung beträgt etwa V5 unserer Maßeinheit. Nach Nord- westen zu wird er schmäler und niedriger: von etwa 20 Km verringert sich seine Breite auf 4 km, die mittlere Karnrnhöhe von über 700 m auf über 300 m. Der bekannteste Gipfel ist der I n s e l b e r g (916 m), der höchste der Beerberg (984 m). Auf dem ^auptfamm führt km lang eine fahrbare Straße, der R e n n st e i g, von der Werra bis zur Saale, eine längs der Wasserscheide verlaufende Stammes- und Länderscheide. Bewässerung, viel tragen zur Belebung des anmutigen Gebirgslandes, das man „den park von Deutschland" genannt hat, die zahlreichen Wasseradern bei, die es durchströmen- bei der Kürze der Täler haben sie ein starkes Gefälle. Von den Zlüssen, die im Thüringer Wald entspringen, kennen wir bereits die Werra- nach der entgegengesetzten Seite fließt die I l m zur Saale, die G e r a zur Unstrut, dem wichtigsten Nebenfluß der Saale. Wirtschaftsleben. Ahnlich wie im Böhmerwald haben sich auch im Thüringer Wald alte Betriebe zu neuzeitlichen Großindustrien umgebildet. Neben Kohlen trifft man auf Eisenerze, Tuarzporphrjr, Porzellanerde, Zarbengruben. Seit alters gab es daher Eisenschmieden (vgl. die Sage vom Schmied von Ruhla) und Glashütten. Das h o l z der ausgedehnten Wälder diente zur Herstellung von holzwaren (Schachteln, Holzkoffer u. ä.). heute werden in der Gegend um Sonneberg alljährlich für etwa 20 Nml. Mark Spielwaren aus Metall, holz, Glas, Porzellan, Stein hergestellt. Zwischen Lauscha und Ilmenau blüht die E l a s industrie, die vor allem Thermo- meter, Uhrgläser, Augengläser, Glasaugen, Ehristbaumschmuck usw. liefert. Zwischen Suhl und Schmalkalden befinden sich die großen Eisen- und Stahl- warenbetriebe (des. Zeuerwaffen). Nuhlaist berühmt durch seine Meer- s ch a u m - und L e r n st e i n drechslereien. Die Täler der Ilm und Gera sind die hauptsitze der Porzellanindustrie. viel wird das schöne Waldgebirge (Buchenwälder in den Talgehängen) auch von Z rem den besucht. Verkehr. Kein anderes deutsches Mittelgebirge ist dem Verkehr so erschlossen- die Talfurchen und im Notfall große Tunnelbauten (z. B. unterm Beerberg) müssen ihm dienen. Nings um das Gebirge laufen wichtige Bahnen- von den beiden Hauptverkehrsadern Eisenach — Ttzeiningen — Kobutg und Eisenach — Gotha — Saalfeld dringen zahlreiche Nebenlinien ins Gebirge ein. Über Saalfelö führt eine der Hauptverkehrslinien, die den deutschen Süden mit der Neichshauptstadt (Nürnberg—lichtenfels — Halle) verbinden. Politisches. Mitten um preußischesgebiet (das zur Provinz Sachsen gehört) mit den Hauptorten Suhl und Schmalkalden liegen die „thüringischen Klein- st a a t e n": das Herzogtum Sachsen-Aoburg-Gotha, südlicher Teil (Residenz Ao- b u r 9 i 24 °oo Einw., bekannt durch seine schöne Burg); 2. das Herzogtum Sachsen-Meiningen (Hauptstadt M e i n i n g e n a. d. Werra, ^7 ooo Linn?., außerdem Sonneberg, 20000 Linn?.);
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