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1. Mitteleuropa - S. 74

1913 - Nürnberg : Koch
Das Deutsche Reich. Ersterer (im Westen) erreicht mit einzelnen bäum- und strauchlosen Gipfeln (Altvater 1500 m) noch eine bedeutende höhe,- die steilen hänge der wasser- reichen, tiefen Schluchtentäler sind meist bewaldet. Im niederen östlichen Teil, einer welligen Hochfläche (etwa 600 m) mit steilen Rändern, entspringt die Oder. „Gesenke" entstand aus einem slavischen Wort, das wahrscheinlich Eschengebirge bedeutet. Zwischen Sudeten und Karpaten liegt die Mährische Pforte, durch welche die uralte, wichtige Völkerstraße von der mittleren Donau (Wien) zur G st s e e führt. Das Tarnowitzer Plateau oder die „Gberschlesische platte" (200—300 m) scheidet das Zlußgebiet der (Dder und der Weichsel, hier finden sich ausgedehnte und tiefe Stein- kohlenlager (Zläche etwa 3 X harz,- 2/3 davon in Deutschland). Zugleich gräbt man aber auch auf Eisen-, Blei- und Zinkerz. So entstanden natürlich zahlreiche riesige Eisenhütten, Zink- und Lleiöfen. Mittelpunkt des früher als unfruchtbar verachteten Gebietes ist R ö n i g s h ü t t e (70 000 Einw.). Die schlesische Tieflandbucht ist das Odertal zwischen Sudeten und nördlichen Höhenrücken (die wir auch hier dem Tiefland zuteilen). Schon bei ihrem Eintritt in Deutschland liegt das Tal der Oder, hier allerdings noch eingeengt zwischen Gesenke und Gberschlesischer platte, unter 200 m. Der Gesamtlauf der Oder beträgt nicht ganz zwei Naßeinheiten (1,8),- bei ihrem Eintritt in Deutschland hat sie etwa Vs Maßeinheit zurückgelegt, die Hälfte ihres Laufes in Deutschland gehört Schlesien an. Die nördlichen Höhenrücken überschreiten die Oder in der Gegend der Hatzbach- mündung. Darnach können wir unterscheiden: (Dberschlesien (= Tarnowitzer Rohlengebiet), Mittelschlesien, Niederschlesien. Soweit das Gebiet der sandigen nördlichen Höhenzüge reicht, ist die Ergiebigkeit des Lodens gering. Auch hier wachsen ausgedehnte Kiefernwälder im Sandboden (z. B. in der Niederschlesischen Heide). Teichwirtschaft (Karpfenzucht) und Tuchweberei sind in Niederschlesien Haupterwerbszweige. Mttelschlesien südlich der Oder aber deckt fruchtbarer Löß - boden? so wurde es diemitteldeutscherornkammer (Roggen). Auch Ob st-, Gemüse- und Zuckerrüben-, sogar Tabak- und Wein- bau spielen eine Nolle, desgleichen Viehzucht (Ninder, Pferde,Edelschafe) und Imkerei. Nirgends in Deutschland gibt es mehr Großgrundbesitz als in Schlesien. Die ziemlich rege I n d u st r i e verarbeitet die landwirtschaftlichen Erzeug- nisse, die Lodenschätze Oberschlesiens usw. Orte. An der Oder liegt die h a u p t st a d t des Gebietes, Breslau (510 000 Einw., drittgrößte Stadt Preußens). Der günstig gelegene Ort (Mäh- rische Pforte!) ist ein wichtiger Mittelpunkt für den Handel mit landwirtschaftlichen Erzeugnissen (wolle, Zlachs, Honig) - Universität. — hauptsitz der niederschlesischen Tuchweberei ist Sagau a. d. Bober.
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