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1913 -
Nürnberg
: Koch
- Autor: Dröber, Wolfgang, Lory, Karl, Weyrauther, Max
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch, Schülerbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Regionen (OPAC): Bayern
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
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Das Deutsche Reich.
Daraus ergeben sich eine ganze Reihe
Nordsee:
Das (im allgemeinen grünliche) Was-
ser der Nordsee ist ziemlich s a l z r e i ch.
(ömal größerer Salzgehalt als Ostsee.)
2. Ebbeund Flut („die Gezeiten")
treten an der Nordseeküste sehr stark auf;
bei der Flut steigt das Wasser an der Rüste
durchschnittlich um Zimmerhöhe (3 in), in
Bremen noch um V2 m. [Oft (namentlich
im Frühjahr und gerbst) wüten sog. Sturm-
fluten, wenn andauernde Nordwestwinde
das Wasser landwärts peitschen; es staut sich
dann bis zu 3 m Höhe über den gewöhnlichen
Wasserstands
3. Die wegen ihrer Stürme gefürchtete
Nordsee („Mordsee") hat einen st a r k e n
Wellenschlag; daher sind die Seebäder
an der Nordsee besuchter als die an der (Dst-
see; schon eine Überfahrt nach Helgoland
kann jene Erscheinungen (Übelkeit, Schwindel,
Erbrechen) hervorrufen, die als „Seekrank-
heit" bekannt sind.
4. Der starke Wellenschlag wühlt den
Grund auf, weshalb das Nordseewasser ver-
hältnismäßig reich an Beimischungen
ist und oft ins Gelbliche oder Graue spielt.
5. Schon infolge des Salzgehaltes und
des starken Wellenschlages bleiben die Nord-
seehäfen eisfrei.
von Unterschieden:
Ostsee:
J. Das (mehr bläuliche) Wasser der Ost-
see hat einen geringen Salzgehalt,
da die Verbindung mit dem offenen Meer
nur schmal ist und mehrere hundert Flüsse
ringsum gewaltige Süßwassermengen dem
„Baltischen Meere" zuführen.
2. In der Ostsee machen sich die G e -
Zeiten kaum noch bemerkbar.
Dort, wo die Flut am höchsten steigt, erreicht
sie noch nicht die Höhe wie ganz zurück in
den Flußmündungen der Nordsee. ^ Gefähr-
liche Sturmfluten können natürlich
durch heftige Winde — Oststürme — wie
an der Nordseeküste entstehen.]
3. Der Wellenschlag der Ostsee ist
verhältnismäßig gering.
$.^Das ruhigere Ostseewasser ist f l ar er,
aber auch kälter.
5. Alle deutschen Ostseehäfen
frieren zeitweise zu; ^23 konnte man
von Lübeck nach Danzig zu Fuß über das
gefrorene Meer gehen.
Auch sonst sind noch einige Unterschiede beachtenswert:
6. Das „Deutsche" M e e r ist größer als das Baltische; es ist etwa ebensogroß
wie Deutschland, die Ostsee etwa um das Doppelte des rechtsrheinischen Bayern kleiner;
7. die N 0 r d s e e ist auch durchschnittlich etwas t i e f e r als die Ostsee.
Doch sind beide Meere nicht besonders tief; ihre mittlere Tiefe übertrifft
die Höhe des Turms einer größeren Stadtkirche nicht (Ostsee 67 m, Nordsee 90 m); im Bereich
der deutschen Rüsten können 20 m als durchschnittliche Tiefe gelten.
b) Die deutschen Hüften.
Länge. Wenn man nur die allgemeinen Umrisse in Rechnung
zieht, so findet man für Deutschlands Küste eine Länge = 2y2 Maßeinheiten
(1270 km).
Wenn man aber die gesamte X ü st e n l i n i e ins Auge faßt, d. h. alle
Buchten und den Umfang sämtlicher Inseln mitrechnet, so ergibt sich das Doppelte
= 5 Maßeinheiten (= Hälfte der Länge der Landgrenzen).
Schon daraus sieht man, daß die deutsche Küste nicht schlecht ge-
gliedert sein kann, d. h. nicht arm an Einbuchtungen, Halbinseln und