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1. Heimatkunde (geographische Grundanschauungen), Das Königreich Sachsen - S. 11

1913 - München [u.a.] : Oldenbourg
Tie Natur der Heimat. 11 Die Natur der Heimat. Das Wasser und seine Herkunft. Unser Wasser kommt aus den Wolken. Diese bestehen ebenso wie der Nebe l aus seinen, schwebenden Wassertröpfchen. Werden die Tröpfchen größer und schwerer, so fallen sie herab als Regen. Die Regentropfen rieseln entweder auf der Erd- . oberfläche entlang oder dringen in den Boden ein. Nicht jeder Boden läßt das Wasser gleich gut einsickern. Bringen wir z. B. in ein Glas eine Schicht Scheuersand, daraus Töpferton, dann wieder Sand und gießen Wasser darauf, so läuft dieses rasch in den oberen Sand. Die Tonschicht saugt sich selbst ebenfalls ganz voll; dann aber läßt sie nichts weiter hindurch, und die untere Sandlage bleibt trocken. Sand ist also wasserdurchlässig, Ton, fetter Lehm schwer durchlässig, fester Fels (wenn er keine Risse hat!) ist u n d u r ch l ä s s i ct. Jedes in die Erde sickernde Wasser trifft schließlich einmal auf eine undurchlässige Schicht. Auf dieser muß es sich st a u e n; es bildet dann Bodenwasser oder Grundwasser. Gräbt man eine Grube bis auf das Grundwasser, so rieselt es aus dem umliegenden durchnäßten Sande rasch dort zusammen, und wir können es in einer Brunnenröhre emporsaugen. Ist die durchlässige Schicht sehr dünn, so erreicht das Grundwasser bei feuchter Witterung die Erdoberfläche. Es entstehen Tümpel; der Boden wird sumpfig. Besteht ein Bergeshang unten aus undurchlässigen, oben aus durchlässigen Massen, so findet das Grundwasser am Abhänge einen natürlichen Ausweg. Zwischen der Rasendecke oder den Felsmassen sickert es hervor. Dieser natürliche Abfluß des Grundwassers heißt Quelle. Quellen speiseu die Bäche; diese vereinen sich zu Flüssen, und schließlich kommt alles Wasser in große Wasserbecken, in Seen und Meer e. Was wird aber dort aus dem vielen Wasser? Wie im Kochtopf das Wafser durch Hitze in Dampf verwandelt wird, so wird auch ein Teil des Wassers an der Erdoberfläche durch die Sonnenwärme in Dampf übergeführt; es ver- dunstet. Der unsichtbare Wasserdampf steigt auf in die Luft und sammelt sich dort in den Wolken. Das Wasser beschreibt somit ununterbrochen einen Äreitz- lauf. Die Gewässer und ihre Arbeit. Tausende von Quellen sind überall im Lande verteilt. Tausende von Bächen durchströmen deshalb auch das Gebiet, bis sich das Wasser in wenigen Flüsse und schließlich in einem Strome vereint. Wie die Wurzeln eines Baumes aus weitem Umkreise dem Stamme Wasser zuführen, so speisen die Bäche den Strom. Man nennt alle zu einem Strom gehörige Gewässer ein Fluß- s y st e m. Die Linie, die ein Flußsystem von einem anderen trennt — gewöhnlich ein Höhenzug — heißt Wasserscheide. Die Geschwindigkeit, mit der das Wasser sich sortbewegt, hängt^ab von der Neigung des Bodens, dem „Gefäll e". Der Heidebach, der z. B. vom Wolfsberg bei Dresden auf einer Strecke von wenigen Kilometern die Elbe erreicht, fällt auf seinem Wege 195 m. Genau ebensoviel senkt sich der Elbspiegel von Dresden auf feiner weiten Reise bis ins Meer! Die Elbe hat also ein viel geringeres Gefälle als der Heidebach. Wollen wir das Gefälle eines Flusses angeben, so müssen wir auf der Fischer-Gei st beck-Wagner, Erdk. f. M,. Mädchenschulen. Ausg. f. Sachsen. I. T. 2
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