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1. Heimatkunde (geographische Grundanschauungen), Das Königreich Sachsen - S. 62

1913 - München [u.a.] : Oldenbourg
62 Zweiter Teil. Das Königreich Sachsen. Frohnauer Hammer bei Annaberg. Das einzige noch unverändert erhaltene Hammerwerk im Erzgebirge. die berühmte Spielware nindu st rie in der Gegend von Seiffen und Olbernhau entwickelt. Aus Fichten- und Buchenholz macht man dort alle möglichen Dinge: Schäfchen, Soldaten, Holzpuppen, Wagen, Federkästen. Auf der Drehbank werden Ringe gedrechselt, aus denen man wie aus einem Napfkuchen einzelne Stücke von Tierform usw. abschneidet. Alle Familienmitglieder helfen dann, diese rohen und eckigen Formen zu runden und zu bemalen. Besondere „Verleger" kaufen die einzelnen Sachen tragkorbweife auf und lassen sie dann in Schachteln zu Schäfereien, Pferdeställen, Puppenstuben und ähnlichem zusammenpacken. Jedes Dorf hat seine Besonderheit; hier werden nur Kinderflinten, dort nur Federkästen, Säbel, Wetter- Häuschen, Schachteln usw. angefertigt. Feinere Holzarbeiten, Damenbretter, Kästen aller Art werden in Johanngeorgenstadt hergestellt; die Korb- macher haben ihren Hauptsitz zwischen Aue und Schwarzenberg. Die Stuhl- b a u e r e i blüht in Rabenau, die Kistenfabrikation im Flöhatale. Säge- mühlen findet man in allen Erzgebirgstälern. Neuerdings hat man gelernt, aus Holz auch Papier zu bereiten. Die Stämme werden hierzu in kleine Klötze ge- schnitten und zwischen Mühlsteinen zusammen mit Wasser zu einem Brei zerrieben. Aus diesem „Holzstoff" läßt sich zwischen Walzen Pappe oder Papier pressen. In ähnlicher Weise wird hier und da auch Stroh verarbeitet. Aber das Stroh hat auch noch eine besondere Industrie hervorgerufen: die Strohflechterei und Stroh- Hutfabrikation, die besonders im Tale der Gottleuba, Müglitz und Weißeritz hei- misch ist.
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