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1. Teil 1 = (Für Sexta u. Quinta) - S. 33

1909 - Leipzig Wien : Freytag
33 der die Ackerkrume lockert. Zwischen dem trockenen, losen, leichten und leicht erwärmbaren Sand, der nur wenigen Pflanzen Nahrung zu bieten vermag, und dem fetten, nassen, deshalb kalten und schwierig zu bearbeitenden Ton steht der aus beiden gemischte Lehm, der magerer als der Ton und fruchtbarer als der Sand ist, in der Mitte. Wesentlich ist ferner der Kalkgehalt, der dem lehmigen Mergel seinenwert verleiht, und das Vorhandensein von verwesenden Stoffen, auf dem die Frucht- barkeit des Letten und besonders des Humusbodens beruht. Neben diesen in erster Linie durch Anschwemmung entstandenen Bodenarten verdient der durch den Wind angewehte sehr lockere und äußerst durchlässige Löß die Erwähnung. Die Arbeit des Menschen besteht darin, den Boden zu bewässern oder zu entwässern, ihn mit den seiner Eigenart angemessenen Pflanzen zu bebauen oder ihm die fehlenden Stoffe zuzusetzen, ihn besonders durch verwesende pflanzliche und tierische Stoffe (Dünger und künstliche Düngemittel) zu verbessern. Man spricht von Feldbau, wenn ein Stück Land im Laufe des Jahres nur für eine Frucht oder für eine Frucht und eine Nachfrucht (z. B. Getreide und Klee) benutzt wird. Die Bearbeitung geschieht meist mit dem Pfluge. Als gartenmäßige Bestellung des Landes bezeichnet man es, wenn nicht der Same in das Land gestreut wird, sondern die jungen Pflanzen eingepflanzt werden und unmittelbar nach der Ernte andere Gemüse in das Land gesetzt werden. Die Bestellung geschieht hierbei meist mit der Hacke oder dem Spaten. 34. Pflanzen- und Tierwelt. Weniger die Eigenart des Bodens als das Klima sind an dem natürlichen Pflanzenkleide der Erde schuld. Die Polargegenden gewähren ebenso wie das Hochgebirge wegen der nicht ausreichenden Luftwärme nur wenigen Pflanzen Fortkommen. In der Wüste können wegen der Trockenheit gar keine Pflanzen und in der Steppe wegen zu geringer Bewässerung keine Bäume gedeihen. Nadelhölzer vertragen im allgemeinen mehr Kälte als Laubbäume und steigen deshalb in höhere Breiten und in höhere Gebirgsgegenden. In vielen Gebieten der gemäßigten Zone sind die Winter so kalt, daß die meisten Bäume während dieser Zeit ihr Laub abwerfen und wie abgestorben er- scheinen, während die Gewächse warmer Zonen das ganze Jahr hindurch grünen, blühen und Früchte bringen. Auch viele Tiere verschlafen den Winter, wenn sie ihm nicht wie die Zug- vögel durch die Flucht in wärmere Länder entgehen. Der Mensch hat vielfach durch Austrocknen und Deichbauten dem Meere und dem Sumpf Ackerboden abgerungen und Wälder in Kulturland verwandelt, hat seine Nutzpflanzen über die ganze bewohnbare Erde verbreitet und rottet die wilden Tiere des Waldes und Feldes aus, während er seinen Haustieren Schutz und Nahrung schafft. Viehzucht und Landwirtschaft sind wegen der Verwertung des Düngers gewöhnlich miteinander verbunden. In der Verteilung der Pflanzen und Tiere hat der Mensch viele Veränderungen Steinecke, Deutsohe Erdkunde. I. Teil.
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