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1. Teil 1 = (Für Sexta u. Quinta) - S. 87

1909 - Leipzig Wien : Freytag
87 In den Frankenwald ragt ein Stück von Bayern hinein. Dort liegt nördlich vom Fichtelgebirge der wichtige Eisenbahnknotenpunkt Hof. Das Tal der oberen Werra gehört zum Herzogtum Sachsen-Meiningen; es wird teilweise von Franken bewohnt, reicht aber über den Thüringer Wald hinüber. Zu beiden Seiten des Gebirges liegt das Herzogtum Sachsen-Koburg-Gotha mit der südlichen Hauptstadt Koburg und der nördlichen Gotha; letzteres ist ein Hauptplatz der geographischen wissenschaftlichen Forschung. Im Großherzogtum Sachsen-Weimar liegt am Westrande des Thüringer Waldes Eisenach mit der Wartburg, dem in der Geschichte oft hervortretenden Sitze der alten Landgrafen. Das hübsch gelegene Weimar ist besonders als Wohn- sitz Schillers und Goethes bekannt. An der Saale liegt die liebliche Universitäts- stadt Jena. Zwei Fürstentümer Schwarzburg mit den Hauptstädten Rudolstadt und Sondershausen haben am Thüringer Walde und an dem mit einer alten Burg und dem Kaiserdenkmal gekrönten Kyffhäuser ihre Besitzungen. Das mittlere Gebiet gehört hauptsächlich zur preußischen Provinz Sachsen. Die Hauptstadt des südlichen Regierungsbezirkes ist die Gartenstadt Erfurt. Zu dem mittleren Regierungsbezirke Merseburg gehört die alte Salzstadt Halle an der Saale, die als Universität und als Mittelpunkt des Braunkohlengebietes sowie als Fabrikstadt Bedeutung hat. Das gewerbreiche, durch seine Brennereien berühmte Nordhausen liegt am Rande des Harzes, der ebenfalls großenteils zum Regierungsbezirk Merseburg, teilweise auch zu Hannover und Braunschweig gehört. Unter den im eigentlichen Gebirge gelegenen Städten ist Klaustal als Berg- schule am bedeutendsten. Das Gebiet wird von zwei ostwestlichen Straßen berührt, die südlich des Harzes und nördlich vom Thüringer Walde auf die Ebene von Leipzig zielen. An ihnen sind gewerbreiche Orte aufgereiht, außer den bereits genannten Weißenfels und Naumburg. Der lebhafte Verkehr hat die Bewohner sehr beweglich gemacht. Es sind links der Saale bis zum Harz Thüringer, nur im äußersten S. kommen Franken und im äußersten N. Sachsen dazu, die man als Niedersachsen bezeichnet im Gegen- satze zu den mit slawischen Wenden vermengten Obersachsen östlich der Saale. Die Straßen haben auch oft als Heeresstraßen gedient und so wurden die Übergänge über die Saale sowie die anschließende Leipziger Ebene zu einem Haupt- platz für kriegerische Entscheidungen. In alter Zeit führte eine Straße geradlinig über den Thüringer Wald und Harz von Nürnberg bis zur Mündung der Elbe. Während jetzt der Thüringer Wald von mehreren Eisenbahnen durchquert wird und auch von Tunnels durchbohrt ist, so daß er kein Verkehrshindernis zwischen N. und S. mehr bietet, wird der Harz von großen Eisenbahnen nicht überschritten. e) Das Sächsische Bergland. Die nördliche Gebirgsumwallung von Böhmen teilt sich in einen nordöstlich und einen südöstlich verlaufenden Gebirgszug. Den ersteren faßt man mit dem Namen Erzgebirge, den letzteren mit dem Namen Sudeten zusammen, wenn man nur den Kamm des Gebirges meint; will man den Kamm mitsamt dem Vorlande bezeichnen, so nennt man die Bergzüge das Sächsische und Schlesische Bergland.
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