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1. Länderkunde, Anfangsgründe der Allgemeinen Erdkunde - S. 136

1910 - Halle a. d. S. : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
136 Viii. Asien. von ihm getrennten Palkstraße liegt die birnenförmige Insel Ceylon, reich an allen Arten von Edelsteinen; sie erhebt sich indessen selbst mit ihren höchsten Berggipfeln im S. noch lange nicht bis zur Höhe des ewigen Schnees, so wenig wie Dekan, das in seinem S. Gipfel trägt, die denen Ceylons gleichkommen. b) Kulturelle Ehedem wohnten in Indien fast allein die dunkelhäutigen Dravida Entwicklung. ^räwida^-Völker, die wenigstens sprachlich keiner der übrigen bekannten Rassen angehören. In hohem Altertum drangen die arischen Inder, die Sanskrit-Sprache redend, durch die Kabul-Pforte als Rinderhirlen und Ackerbauer ein; teils verdrängten sie die Vorbewohner, teils ver- mischten sie sich mit ihnen, besonders im Dekan, und werden nun Hindus genannt. Sie haben ihre uralte brahmanische^ Religion noch größten- teils bewahrt und ebenso die Ständescheidung in Kasten; diese bürgerte sich, ähnlichen Verhältnissen im alten Ägypten vergleichbar, in dem von jeher am dichtesten bewohnten, also Arbeitsteilung leicht gestattenden Gangesgebiet ein. Die Inder entwickelten eine hohe Kultur: Sie dichteten die Bedas [rnedaä], malte Psalmen in Sanskrit, höhlten unterirdische Tempel mit kunstreichen Götterbildern in Felsen aus, trieben die früheste Kunstweberei in Baumwolle, erfanden die dekadischen Ziffern^, sind aber in ihrem reichen Lande unkriegerisch geworden, so daß es wiederholt von Fremden erobert wurde. Seit dem Jahre 1000 drangen wiederholt vom Kabul her wie einst schon Alexander d. Gr., Mohammedaner ein, deren Islam noch heute in Indien weit verbreitet ist; 500 Jahre später machte ein mongolischer Eroberer Vorderindien zu einem mohamme- danischen Reich, das er wie seine Nachfolger unter dem Titel Groß- Mogul regierte. Nach Gamas Entdeckung des Seeweges nach Ostindien ums Kap (1498) setzten sich die Portugiesen, später die Franzosen und Engländer an den indischen Küsten fest, und diesen fiel seit dem 18. Jahrhundert allmählich das zerstückelte Reich des Groß-Mogul in die Hand. Den größeren Teil besitzt jetzt England als Indisches Kaiserreich; die noch unter indischen Fürsten stehenden Staaten sind gleichfalls ganz von ihm abhängig, da England den Heeresschutz über sie ausübt. c) Wirtschafts- Siebenmal so groß wie das Deutsche Reich, ist Indien mit fast * e"' 300 Mill. E., beinahe 1/s der Menschheit, nächst China das volkreichste 1 Nach Brahma, dem obersten Gott dieser Religion, benannt. — 2 Wir nennen die zum Gemeingut aller Kultmvölker gewordenen dekadischen Ziffern im Gegensatz zu den römischen „arabische", weil wir sie durch Vermittlung der Araber aus Indien erhielten.
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