1910 -
Halle a. d. S.
: Verl. der Buchh. des Waisenhauses
- Autor: Lampe, Felix
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Höhere Töchterschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mädchenschule
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Höhere Mädchenschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Mädchen
§ 34. winde.
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kreisen selbst einmal. Der Polarraum innerhalb der Polarkreise muß aus
demselben Grund der kälteste sein.
Außerdem richtet sich der Grad der Erwärmung nach der Er-
wärmungsfähigkeit der bestrahlten Fläche: Das Land erwärmt sich viel "mungs-
Mrker als das Wasser; darum ist das Klima in der Nähe des Meeres sähigkett.
gekennzeichnet durch kühlere Sommer und mildere Winter, das im Innern
der Festlande durch heißere Sommer und kältere Wmter: See- und
Festland-Klima. Vgl. S. 4, 22, 38, 48, 53.
d) Steigt man mit dem Luftballon empor, so vermindert sich anfangs
die Wärme auf je 100 in ungefähr um 1°, bei einer Wärme von 10° Höhenlage
am Boden erreicht man also in einer Höhe von etwa 1 km Frosttemperatur, und Wärme.
Da nun in die höheren Luftschichten nur wenig Land emporreicht, das sie
zu erwärmen vermag, so nimmt umgekehrt das höher liegende Land etwas
von der niedrigeren Temperatur der höheren Luftschichten an. Auf der
Landfläche emporsteigend, beobachtet man daher gleichfalls eine Wärme-
abnähme, jedoch nur eine solche von ungefähr 1f2° auf je 100 m Steigung.
Weil aber die Höhenlage die Wärme mindert, sind die Hauptstädte der
südamerikanischen Staaten in der heißen Zone auf der Höhe der Anden
angelegt (S. 93), vgl. auch Darjeeling (S. 137).
Ein Ort z. B. in Mittel-Deutschland, der bei 200 m Höhe über
dem Meeresspiegel eine mittlere Jahrestemperatur von 9° hat, würde
200 m tiefer, folglich in der Höhe des Meeresspiegels, eine solche von
100 haben. Linien, welche Orte von gleicher mittlerer, d. h. durchschnitt-
licher Jahrestemperatur verbinden, heißen Isothermen. Da außerhalb
der Küsten Orte fast nie auf Meeressplegelhöhe liegen, so berechnet man
die Mitteltemperatur, die ihnen bei solcher Tieflage zukommen würde,
nach dem angeführten Beispiel. Der Verlaus der Isothermen läßt z. B.
in Nordamerika (S. 77) und Asien (S. 124) einesteils sich aus Lage und
Oberflächenformen der Länder erklären und macht anderseits die Besonder-
heilen der Vegetation, Kultur und Besudelung des Landes erklärlich.
§ 34.
Winde.
1. Luftbewegungen oder Winde entstehen hauptsächlich dadurch, m^tuj1 ^
daß die Luft an verschiedenen Orten der Erdoberfläche ungleich erwärmt Erscheinung
wird. Durch Erwärmung dehnt sich die Luft aus, wird folglich leichter; Ans-
durch Eckalten zieht sie sich zusammen, wird folglich schwerer. Wärmere, zwisän
also leichtere Luft wird deshalb von der kälteren, also schwereren, ver- verschieden
drängt. Die Luft über dem Guinea-Busen z. B. kann als Seeluft nie Luftmatfen.
Lampe, Erdkunde. Heft 2. 11