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1. Der allgemeine Geschichtsunterricht - S. 52

1873 - Berlin : Gaertner
- 52 - Vitellius, besiegte seinen Gegner, der sich selbst das Leben nahm, und herrschte so lange, bis der von den syrischen Legionen zum Kaiser ausgerufene Flavins Vespasianus (mit ihm beginnt das Geschlecht der Flavier) vor Rom erschien. Vespasian (70 — 79), ein Mann von altrömischer Gesinnung, streng und ernst und der überfeinerten Kultur abhold, stellte die Ordnung wieder her; durch ihn erhielten auch die Provinzen das Senatoren- und Ritterrecht. Die Juden, die sich schon unter Nero gegen Rom’s Herrschaft empört hatten, wurden von ihm besiegt, Jerusalem, das mit fanatischen: Mut vertheidigt wurde, zerstört. Britannien ward bis zu den Grenzen Schottlands unterworfen (Agricöla), römische Kultur fand hier festen Boden. Auf Vespasian folgte sein Sohn Titus (79-81), durch seine Milde berühmt (Ausbruch des Vesuv; Herculanum, Pompeji. Stabiä), auf diesen sein grausamer Bruder Domitianns (81—96), der von den Markomannen und Daziern einen Frieden erkaufte und zuletzt auf Anstiften seiner Frau ermordet wurde. Der greise Nerva (96-98), der den Thron bestieg, adoptierte den Spanier Ulpius Trajänns. Trajan (98 — 117) machte sich um die inneren Verhältnisse des Staates vielfach durch verständige, milde und den Bedürfnissen der Zeit entsprechende Regierung verdient; er erweiterte aber auch die Grenzen des Reichs. Er machte Dazien, nördlich von der Donau, zur römischen Provinz; in der Gegend von Baden und Würtemberg legte er das Dekumatland an, das gallischen und germanischen Söldlingen gegen Entrichtung des Zehnten abgetreten und allmählich römisch civilisiert wurde; er besiegte die Parther und machte Armenien zur Provinz. Gegen die Christen verfuhr er sehr hart und befleckte seine Regierung durch den Märtyrertod der Bischöfe von Jerusalem und Antiochia. Schon dachte er an einen indischen Feldzug, als ihn der Tod ereilte. Sein Verwandter und Landsmann Adrianus (117—138) war nicht auf Eroberungen bedacht, beförderte aber Wissenschaften und Künste (Engelsburg; Plutarch), lebte viel auf Reisen und sorgte für gute Rechtspflege. Sein Adoptivsohn Antoninus Pius (der Fromme, 138 bis 161) war eine Zierde des Throns als Beschützer aller Segnungen des Friedens; sein Nachfolger Marcus Aurelius Antoninus der Philosoph (161—180), gleich ausgezeichnet im Krieg und Frieden, besiegte die Deutschen im Markomannenkriege; Athen hob sich unter ihm zu neuer Blüte; er war ein strenger Anhänger der stoischen Philosophie, die Hoheit des Christentums vermochte er nicht zu fassen (Märtyrertod des Bischofs Polykarp von Smyrna). Beide Herrscher nennt man die An ton inen. §. 42. Verfall des römischen Heidentums. Es beginnt jetzt für Rom die Zeit der Militärherrschaft; Grausamkeit und Sinnenlust gewinnen immer mehr oberhand; morgenländische und griechische Bildung treten in den Vordergrund; heftige Kämpfe um das Kaisertum scheinen die Auflösung des Reichs herbeizuführen; der aus Barbaren, worunter auch viele Germanen , bestehende Soldatenstand wird Beherrscher des Staats; die alte römische Reügwn nebst ihrem Kultus geräth immer tiefer in Verfall. Der grausame Com-modus (180—192), Sohn des Aurelius, wurde ermordet. Septimins Severus (193 — 211), ein rauher und tapfrer Soldat, stellte nach Besiegung mehrerer Gegenkaiser Zucht und Ordnung wieder her; er gründete das Beamtenregiment (Ulpian, Papinian, berühmte Juristen). Sein grausamer und thörichter
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