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1. Der allgemeine Geschichtsunterricht - S. 53

1873 - Berlin : Gaertner
- 53 - Sohn Caracalla (211 — 217) verlieh, um die Steuern zu erhöhen, allen Freigebornen im ganzen Reich das römische Bürgerrecht; Heliogabälus (218 — 222) führte den syrischen Baaldienst in Rom ein; unter Alexander-Severus (222—235) gründete Ardschir (Artaxerxes) auf den Trümmern des parthischeu Reichs das neupersische Reich der Sassauiden, das sich glücklich gegen Rom zu behaupten wusste. Nachdem unter Philippus Arabs (243 — 249) die 1000jährige Dauer Roms gefeiert worden war, und unter Decius (249—251) eine blutige Christenverfolgung stattgefunden hatte, erhoben sich zur Zeit des Gallien ns (259 — 268) in allen Provinzen Kaiser, sodass Rom der Auflösung nahe schien, da zugleich die Reichsgrenzen von allen Seiten bedroht waren (Zeit der dreißig Tyrannen). Der Pannomer Aure-lianus (270—275) ward Wiederhersteller des Reichs; er besiegte die Alemannen und Gothen an der Donau, umgab Rom mit einer Ringmauer und zerstörte das mächtige Palmyra in Syrien, die Hauptstadt eines Reichs, in dem die Königin Zenobia orientalisches, griechisches und römisches Wesen zu verschmelzen suchte. Diokletian (284—305) befestigte mit Hilfe der Beamtenherrschaft die monarchische ^Gewalt in noch höherem Grade, als sein Vorgänger, glaubte aber die Verwaltung des Reichs nicht mehr allein übernehmen zu sönnen und leitete, sich selbst „Augustus" nennend, mit Hilfe des Galerius, der den Titel „Cäsar" erhielt, den Osten; Maximian, ebenfalls mit dem Titel Augustus, "regierte mij Hilfe des „Cäsar" Konstantins den Westen. Diokletian kämpfte tapfer gegen die Perser und Ägypter, befleckte aber seine rühmliche Regierung durch eine blutige Christenverfolgung; in Gallien und Britannien brachen gefährliche Aufstände aus. Diocletian legte 305 die Regierung nieder; es folgte eine Periode der Auflösung des Reichs; Konstantinns, Sohn des Konstantins, unterwarf sich 312 den Westen und herrschte seit 325 über das ganze römische Reich. §. 43. Das Christentum. Die erste Christengemeinde bildete sich in Jerusalem; Paulus predigte das Evangelium in Kleinasien, Makedonien und Griechenland; wichtig ward die Bestimmung des Apostel-Kollegiums, dass die Heidenchristen nicht an das mosaische Gesetz gebunden seien. Trotz der Verfolgungen (es werden deren von den Kirchenvätern 10 angegeben; Märtyrer, Traditoren, d. h. Auslieferer heiliger Bücher an die Regierung), die theilweife durch den zur Schau getragenen Hass der Christen gegen alles Heidnische hervorgerufen wurden, breitete sich das Christentum immer weiter in Asien, Afrika und Europa aus; die Armen und Niedrigen fanden sich in einer Lehre befriedigt, die jedem Menschen ein gleiches Recht zusprach; die Gebildeten jener Zeit neigten sich dem Phantastischen und Wunderbaren zu und wurden daher ebenfalls durch das Christentum angezogen. Die erste Einrichtung der Christengemeinde war demokratisch; der Presbyter und der Diaconus wurden von der Gesamtheit gewählt, besondere Priester gab es nicht; über den Presbytern stand der Bischof, der die Kirchenzucht übte (Excommunication). Allmählich aber entwickelte sich eine auserwählte Priesterherrschaft (hierarchische Aristokratie), ein Klerus, den Laien gegenüber. Mit der Zeit verlor die Gesamtheit das Wahlrecht, und die höchste Gewalt erlangten die Erzbischöfe oder Metropoliten, von denen die zu Rom, Antiochia, Alexandria, Konstantinopel und Jerusalem das höchste Ansehen
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