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1. Der allgemeine Geschichtsunterricht - S. 67

1873 - Berlin : Gaertner
- 67 - (§. 48) in Verfall. Es lös'te sich in eine Menge kleiner Staaten auf, die Kalifen umgaben sich mit einer türkischen Leibwache, die einen den Prätorianern gleichen Einfluss erlangte. Der Türke Raik erzwang sich die Würde eines Emir al Omra, die der des fränkischen Major domus ('§. 49) ähnlich war und den Kalifen nur eine Scheinmacht übrig ließ. 1058 ging die Würde des Emir al Omra auf Togrulbeg, den Sultan der Seldschuken, die bisher als Nomaden am Aralsee gelebt hatten, über. 1258 wurde Bagdad von den Mongolen erstürmt und der letzte Kalif hingerichtet. Aus dem großen arabischen Reiche hatten sich aber während dieser Zeit einzelne kleinere Staaten gebildet. Die Fatimiden gründeten ein Reich, das im zehnten Jahrhundert Ägypten, die Küste Arabiens, Palästina und Syrien umfasste. 1171 bestieg Saladin d. Gr., ein Kurde, den Thron der Fatimiden und machte durch Eroberung Jerusalems der satimidischen Herrschaft ein Ende. Die Nordküste von Afrika (Fez, Tunis, Algier) wurde von Jussuff Zeiri zu einem Reiche vereinigt; ein anderes Reich fand seinen Mittelpunkt in Marocco und umfasste später auch das arabische Spanien. Diese Staaten waren vielen Wechselfällen unterworfen, bis einzelne Freistaaten, wie Algier und Tunis, entstanden. In Asien erhoben sich nach einander das Reich der Sama-niden (Jsmael, 870), der Ghasnaviden (Muhamed I., dessen Herrschaft sich um das Jahr 1000 vom kaspischen Meere bis über einen großen Theil Ostindiens erstreckte), der Seldschuken (Seldschuk, Anführer verschiedener Türkenstämme; Alp-Arslan, 1050, der mächtigste Herrscher dieses Stammes), der Ghoriden und der Chowaresmier, die 1231 den Mongolen unterlagen. — Wissenschaften, Künste und Gewerbe erreichten eine hohe Blüte, so dass es Schulen, Akademieen und Bibliotheken selbst in kleinen Städten gab. Liedersammlungen (Divan), Fabeln und Märchen entstanden in zahlloser Menge; Ferdüsi, der größte aller persischen Dichter, lebte an des Ghasnaviden Muhamed Hofe und dichtete sein berühmtes Königsbuch (Schahnameh) (1000); Spar tri dichtete Ma-kamen (1100). A vicenna, großer Philosoph; die realen Wissenschaften wurden mit seltener Sorgfalt gepflegt. Iii. Die Zeit der Kreuzzüge; offener Kampf zwischen Kirche und Staat. §. 56. Der erste Kreuzzng. Seitdem die Seldschuken Syrien und Palästina erobert hatten, konnten die christlichen Pilger, die nach Jerusalem wanderten, nur unter den größten Drangsalen ihren frommen Zweck erreichen. Einer dieser Pilger, Peter von Amiens, fetzte mit Hilfe des Papstes Urban Ii. das ganze Abendland für die Idee der Befreiung des heiligen Landes in Bewegung (Versammlung in Clermont 1095). In allen Ständen erfasste mächtige Begeisterung die Gemüter; viele, denen die Rüstungen der Fürsten zu lange dauerten, zogen unter der Führung Peters und Walthers ohne Habe voran (1096). Diejenigen von ihnen, die nicht schon ans dem Wege umgekommen waren, fanden in Kleinasien durch die Seldschuken ihren Tod. Das eigentliche Kreuzheer bestand, als in Nicäa Musterung gehalten wurde, aus 600,000 Mann. Führer desselben war Gottfried von Bouillon, Herzog von Lothringen; neben ihm ragten hervor sein Bruder Balduin, Robert von Flandern, Hugo von Vermandois, der Bruder 5*
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