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1. Der allgemeine Geschichtsunterricht - S. 109

1873 - Berlin : Gaertner
- 109 - Die Übermacht Österreichs veranlasste die Könige von England, Frankreich und Dänemark, die deutschen Protestanten theils durch Geld, theils durch Truppen zu unterstützen. Ferdinand aber erhielt neue Hilse durch den reichen und einflussreichen Böhmen Albrecht von Wallenstein, der zum Reichsfürsten und später zum Herzog erhoben, überdies durch die Aussicht auf Ländererwerb gelockt, sich erbot, ein Heer von 50,000 Mann auf eigene Kosten zu unterhalten. — b. Der niederdeutsch-dänische Krieg (1625 — 1630). Wallenstein und Tilly drangen nach Norddeutschland vor, wo Christian Iv. von Dänemark selbst den Krieg eröffnet hatte. Der Sieg Tilly's über Christian bei Lutter am Barenberge (1626) brachte ganz Niederdeutschland in die Gewalt der Österreicher, und nur mit Mühe erhielt Christian im Frieden von Lübeck (1629) seine eigenen verwüsteten Länder Holstein, Schleswig und Jütland zurück. Wallenstein hatte Mecklenburg für sich gewonnen und suchte es durch Eroberung der pommerschm Ostküste zu erweitern (Stralsund). Jetzt stand die Macht Österreichs auf ihrem Höhepunkt; aber durch das Restitutionsedikt (1629), das Ferdinand gegen die Protestanten erließ, trieb er sie zu neuem Widerstände. Namentlich widersetzte sich Magdeburg. Die Entsetzung Wallenstein's, gegen dessen barbarische Kriegführung alle Fürsten auf dem Reichstage zu Regensburg (1630) Klage erhoben, kam den Protestanten zugunsten. Wallenstein begab sich auf seine böhmischen Güter zurück, ruhig seine Zeit erwartend. Und während so der jährlichste Feind der Protestanten vom Schauplatz abtrat, trat ein neuer Freund auf ihre Seite. §. 91. Fortgang und Ende des dreißigjährigen Krieges. — c. Der schwedisch-deutsche Krieg (1630 — 1635). Gustav Adolf, König von Schweden (1611—32), war es, der den Protestanten als Retter erschien, ein Mann von hohen und für Deutschland vielleicht verderblichen Plänen (er strebte nach der Kaiserkrone), aber von strenger und echter Frömmigkeit, theilnehmend für die Leiden des- Volks, das sich ihm stets mit Hingebung anschloss. 1630 landete Gustav Adolf in Pommern und war eben imkgriff, den Kurfürsten von Sachsen zum Anschluss zu nöthigen, als Tilly Magdeburg zerstörte („Magdeburger Hochzeit" 1631) und sich nun selbst gegen Kursachsen wandte. In der Schlacht von Leipzig (1631) erlitt Tilly eine schwere Niederlage durch Gustav Adolf, der sich zunächst die Unterpfalz unterwarf (Bernhard von Weimar tritt in schwedische Dienste). Daraus bemächtigten sich die Schweden Baierns; Tilly fand in diesen Kämpfen am Lech feinen Tod. Ferdinand nahm feine Zuflucht wieder zu Wallenstein, der sich aber diesmal nur unter unerhörten Bedingungen zur Hilfe bereit erklärte. Wallenstein vertrieb die Sachsen aus Böhmen, die Schweden aus Baiern und rückte dann in Sachsen selbst ein, wo Gustav Adolf in der Schlacht bei Lützen (1632) einen ruhmvollen Tod fand, die Schweden aber dennoch den Sieg davon trugen. Die Fortsetzung des deutschen Krieges wurde von dem schwedischen Reichsrath dem gewandten schwedischen Kanzler Axel Oxenstierna übertragen, der als Xirektor des mit den protestantischen Ständen von Franken, Schwaben, Ober- und Niederrhein geschlossenen Heilbronner Bundes (1633) die alleinige Entscheidung in Kriegssachen hatte. Der Krieg brach mit neuer Heftigkeit aus, Baiern verwüsteten die Schweden, Schlesien die Truppen Wallenstein's. Dieser nahm indess ein zweideutiges Benehmen an; lau in seinen Bemühungen zugunsten Ferdinand's, geheimnisvoll in seinen Unterhandlungen mit den Feinden,
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