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1. Der allgemeine Geschichtsunterricht - S. 163

1873 - Berlin : Gaertner
- 163 - fortgesetzt. Prinz Friedrich Karl (Feldmarschall Wrangel, der zuerst Kommandierende, hatte den Oberbefehl niedergelegt) eroberte am 29. Juni die Insel Alsen (das dänische Panzerschiff Rolf-Krake). Dann werden die Dänen fast aus ganz Jütland vertrieben, Friedensverhandlungen in Wien führen zum Abschluss des Krieges am 30. Oktober. Schleswig, Holstein und Lauenburg werden an die verbündeten Mächte Preußen und Österreich abgetreten und von ihnen gemeinschaftlich verwaltet. b. Der deutsche Bundeskrieg (1866). Die gemeinschaftliche Verwaltung konnte nicht von Dauer sein. Österreich strebte danach, Schleswig-Holstein als selbständigen Staat dem Prinzen Friedrich von Augustenburg zu überweisen; Preußen wünschte einen engern Anschluss an den eigenen Staat, d. h. unbedingte Verfügung Preußens über die Land- und Seemacht der Herzogtümer, Einführung der preußischen Militärverfassung, Einräumung des Kieler Hafens und der Festung Rendsburg, welche Forderungen von dem Prinzen von Augustenburg zurückgewiesen wurden. Man schloss dann zu Gastein einen Vertrag, nach dem Holstein unter österreichische, Schleswig unter preußische Verwaltung gestellt wurde (14. August 1865), während Lauenburg gegen eine an Österreich gezahlte Abfindungssumme in den Besitz Preußens überging. Endgiltig war damit die zwischen Österreich und Preußen herrschende Spannung nicht gelöst. Österreich schritt zu Kriegsrüstungen, die preußischerseits erwidert wurden. Außerdem stellte Preußen bei dem Bundestage den Antrag, dass ein aus direkten Wahlen und allgemeinem Stimmrecht einzuberufendes Parlament die Neugestaltung der deutschen Bundesverfassung berathen solle (9. April 1866). Dagegen verlangte Österreich die Überweisung der schleswig-holsteinschen Angelegenheit an den Bundestag und stellte einen dahin lautenden Antrag. Preußen betrachtete dies als einen Bruch der Gasteiner Übereinkunft und ließ seine Truppen aus Schleswig sofort in Holstein einrücken. Die Österreicher wichen zurück. Nun beantragte Österreich Bundeshilfe. Als eine solche in der Bundestagssitzung vom 14. Juni beschlossen wurde, trat Preußen aus dem Bunde aus. Zwei Tage darauf rückten preußische Truppen, nachdem Sachsen, Hannover, Kurhessen und Nassau von Preußen vergeblich zum Frieden aufgefordert worden, unter Vogel von Falken st ein in Hannover, unter Beyer in Kurhessen und unter dem Prinzen Friedrich Karl und Herwarth von Bittenfeld in Sachsen ein. Alle drei Länder wurden ohne Mühe besetzt. Nur mit den Hannoveranern kam es bei Langensalza zu einem für Preußen ungünstigen Gefecht (27. Juni); indessen gelang es ihnen doch nicht, sich mit den Baiern zu vereinigen, sie mussten die Waffen strecken. Zugleich begann der Kamps in Böhmen. Hier standen unter General Benedek 300,000 Österreicher, denen sich 30,000 Sachsen anschlossen. Die Preußen rückten von drei Seiten in Böhmen ein. Die Elbarmee ging von Dresden aus unter Herwarth vonbittenseld die Elbe entlang und vereinigte sich mit der Armee des Prinzen Friedrich Karl, die über Zittau und Seidenberg vorgedrungen war. Nach dem blutigen Gefecht bei Gitschin (29. Juni, Clam Gallas) war eine Verbindung mit der dritten, vom Kronprinzen Friedrich Wilhelm geführten Armee möglich, welche auf zwei Straßen von Schlesien aus in Böhmen eindrang. Der eine Theil unter dem General Steinmetz siegte bei Nachod, Skalitz (Erzherzog Leopold) uyd Ja-romier, der andere kämpfte bei Trautenau (General Gablenz). König 11*
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