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1. Grundzüge - S. 12

1917 - Breslau : Hirt
12 Gewerbe, Handel, Verkehr. §8 Der transatlantische Verkehr ist besonders gefördert worden durch die Gründung zahlreicher deutscher Häuser an fast allen überseeischen Plätzen. Ein großer Teil der bremischen Kaufleute hat in den fremden Erdteilen seine kaufmännische Schule durchge- macht. Alljährlich ziehen Söhne, Verwandte und ehemalige Gehilfen von Bremer Häusern über den Ozean, um dort neue Geschäftshäuser zu gründen oder in bestehende einzutreten. Die Handelsflotte Bremens gehört zu den ansehnlichsten, die europäische Plätze zu stellen vermögen. Ende 1911 war der Schiffbestand 713 See- schiffe (davon 478 Dampfschiffe) mit 893 767 Tonnen und einer Bemannung von 23 617 Personen Die hauptsächlichsten Typen der bremischen Seeflotte sind Dampfer, Voll- und Barkschiffe und große Schleppkähne. Die Entwicklung der bremischen Handelsflotte zeigt die folgende Tabelle: Im Jahre Seeschiffe davon Dampfer Registertons 1847 246 68 817 1857 279 5 123 633 1867 306 16 167 427 1887 344 118 324 918 1897 472 242 450 132 1907 730 485 840 828 Den transatlantischen Seeverkehr betreiben fünf, den europäischen drei Bremer Schiffsgesellschaften. Die bremische Segelschiffahrt wird nur noch von etwa fünfzig Schiffen betrieben. Unter den acht Schiffahrtsgesellschaften nimmt die des Norddeutschen Lloyd, begründet 1857 durch Konsul H. H. Meier, die erste Stelle ein- sie ist eine der größten Reederei-Gesellschaften der Erde und hat zu dem Nuhm und der Entwicklung der deutschen Seeschiffahrt nebst der Hamburg—amerika- Linie mit das meiste beigetragen^. Die Dampferflotte des Lloyd betrug im Jahre 1911 82 See-, 45 Küsten- und 64 Flußdampfer, dazu 3 Schulschiffe und 212 Leichterfahrzeuge und Kohlenprähme. Er unterhält außer den euro- päischen Fahrten regelmäßige Dampfschiff - Verbindung nach Neuyork, Balti- more, Brasilien und La Plata, sowie seit dem 1. Juli 1886 die Reichspost- dampfer-Verbindung nach Ostasien und Australiens (Abb. 15, 17 und 18.) Die größte deutsche reine Frachtschiffahrtsgesellschaft ist die 1881 gegründete „Hansa". — Eine führende Stellung nimmt Bremen ein in der Schulschifffrage. Eine hervorragende Bedeutung hat Bremen als Auswanderungsplatz, und als solcher ist Bremen und sein Norddeutscher Lloyd weithin bekannt. Don 1832 bis 1906 wurden über Bremen über 4 Mill. Auswanderer be- fördert - im Jahre 1912 bettug die Zahl 170000, davon gingen allein 148000 nach den Vereinigten Staaten und 11000 nach Südamerika. 1 1903 kamen von dem Raumgehalt der deutschen Seeschiffe in Reg.-Tons Netto auf Hamburg 31%, auf Bremen 26,4%, auf Preußen 28,7%. 2 Vgl. Dr. Paul Neubaur, Die deutschen Reichspostdampferlinien nach Ostasien und Australien in 20jährigem Betriebe. Berlin 1906. 3 Die ostasiatische Hauptlinie geht abwechselnd von Bremerhaven und Hamburg alle 14 Tage über Rotterdam, Antwerpen, Southampton, Genua, Neapel, Port Said, Sues, Aden nach Colombo, Penang, Singapur, Hongkong, Schanghai, Nagasaki, Ioko- hama und über dieselben Häfen zurück. Dazu kommen noch Iweiglinien im Küsten- und Inseldienst des Indisch-Chinesischen Meeres. — Die australische Hauptlinie läuft in Zwischenräumen von 4 Wochen von Bremerhaven ebenfalls nach Colombo und von dort nach Freemantle, Adelaide, Melbourne und Sydney.
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