1918 -
Berlin [u.a.]
: Oldenbourg
- Autor: Fischer, Heinrich, Geistbeck, Alois, Geistbeck, Michael
- Auflagennummer (WdK): 12
- Jahr der Erstauflage_wdk: 1906
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Höhere Schule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Europa
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
Das Deutsche Reich. 73
(940(Xx) Einw.) ist es die zweitgrößte Stadt des Reiches. Groß-Hamburg mit
den preuß. Vororten, wie Altona mit 170000 Einw. usw., 1^/4 Mill. Einw.
Die Freie Hansestadt Bremen (s. S. 70 u. 72). Bremen an der Weser, 250000
Einw., ist die zweitwichtigste Seehandelsstadt des Deutschen Reiches, der wichtigste Ein-
suhrhasen für Tabak und amerikanisches Petroleum, zugleich der größte Auswanderer-
Hasen. Seinen Seehafen besitzt es in Bremerhaven an der Mündung der Weser.
Wilhelmshaven (Provinz Hannover), im Nordwesten des Jadebusens, ist der
Kriegshafen des Deutschen Reiches an der Nordsee. Emden (ebenfalls in der
Provinz Hannover) ist der Ausgangspunkt mehrerer deutscher Kabel.
B. Das Ostdeutsche Tiefland und die Ostsee.
Ausdehnung. Das Ostdeutsche Tiefland ist dreimal so groß als das
Westdeutsche und umfaßt von den 12 preußischen Provinzen 7, darunter die beiden
größten, Brandenburg und Schlesien. Es nimmt von Westen nach Osten au
Breite gewaltig zu.
Bodengest alt nng. Durch zwei Landrücken, die das Tiefland von O.
nach W. durchziehen, gliedert sich dieses in folgende Naturgebiete:
1. die Schlesische Tieflandsbucht zu beiden Seiten der oberen Oder,
2. den Südlichen Landrücken,
3. den Nördlichen Landrücken und
4. die Niederung zwischen beiden.
Das Ostdeutsche Tiefland hat demnach eine reichere
Bodengestaltung als das Westdeutsche.
Die Schlesische Tieflandsbucht. Das gesegnete Fruchtland am Ost-
fuße der Sudeten wird reich bewässert durch die Oder und deren Zuflüsse und
erzeugt außer Getreide besonders Zuckerrüben und Gemüse, dieses namentlich
um Liegnitz, die „Gartenstadt Schlesiens". Weniger günstig als die linke Oder-
seite ist die rechte gestellt, wo das Ackerland, zurücktritt und Heiden mit aus-
gedehnten Kiefernwäldern sich hinziehen.
Der Südliche Landrücken (s. S. 72) besteht aus niedrigen sandigen
Hochflächen, die durch Flußtäler voneinander getrennt werden. Er beginnt mit
den Trebnitzer Höhen (260 m) östlich der Oder, setzt sich westlich von diesem
Flusse in den Höhen von Glogau, der Niederlausitz und im Fläming (200 m)
fort und verliert sich endlich in der Lüneburger Heide zwischen Elbe und Aller.
Das trockene Saudland begrenzt im Süden und Westen wie ein natürlicher Wall
die fluß- und seenreiche Niederung des Tieflandes.
Der Nördliche Landrücken (s. S. 74) zieht längs der Ostseeküste durch
Preußen, Pommern, Mecklenburg, Holstein und Schleswig. Er besteht wie der süd-
liche aus sandigen, doch breiteren Höhenrücken, deren höchste Erhebung, der Turm-
berg bei Danzig, 334 m erreicht. Die großen Ströme der Niederung: Oder,
Weichsel und Memel durchbrechen ihn in breiten Tälern. Sein besonderer
Schmuck sind die zahlreichen, oft malerischen Seen, unter denen die Müritz und
der Spirding-See die größten sind. Hiernach bezeichnet man den nördlichen
Landrücken auch als „Baltische Seenplatte". Stellenweise geht der magere