1911 -
Halle a. d. Saale
: Schroedel
- Autor: Schöne, Emil, Tromnau, Adolf
- Auflagennummer (WdK): 4
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Mittlere Lehranstalten, Höhere Töchterschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten, Mädchenschule
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Mittelschule
- Regionen (OPAC): Preußen
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
- Geschlecht (WdK): koedukativ
Uberblick. 21
Gebirges. — Längstälcr folgen der Hauptrichtung des Gebirgszuges; Quer-
tälcr durchbrechen ihn. — Ebenen über 300 m Erhebung nennt man Hoch-
ebenen (Oberdeutsche Hochebene).
2. Die Ströme Deutschlands folgen in ihrer Entwicklung der süd-
nördlichen Abdachung des Landes. Nur die Donau durcheilt in östlicher
Richtung die Oberdeutsche Hochebene. Zum Gebiet der Nordsee gehören der
Rhein mit Neckar, Main und Mosel, die Weser und die Elbe mit
der Saale und der H a v e l.
Zur Ostsee fließen die Oder mit der Warthe und die Weichsel.
Von allen deutschen Strömen ist der Rhein der einzige, der sämtliche Höhen-
stufen von den Alpen bis zum Tieflande durchfließt. Weser und Elbe haben
sich ihren Weg durch das mitteldeutsche Gebirgsland und das Deutsche Tief-
land gebahnt, während Oder und Weichsel fast ausschließlich dem Tieflande
angehören. — Welcher von den deutschen Strömen gehört von der Quelle
bis zur Mündung deutschem Reichsgebiet an?
3. Deutschland ist sehr reich an Seen. Am zahlreichsten vertreten sind
sie 1. in dem Gebiete der Deutschen Alpen mit dem Alpenvorlands und 2.
im N., an der Ostseeküste. Der größte deutsche See ist der Bodensee.
Erklärungen: Ein großer Hauptfluß mit allen seinen Nebenflüssen und
Zuflüssen bildet ein Stromnet; oder Stromstiste»!!. Das Land, das zu diesem
Stromnetz gehört, ist das Stromgebiet des Flusses. Die mehr oder weniger
bedeutenden Bodenerhebungen zwischen zwei benachbarten Stromgebieten nennt
man Wasserscheide. — Hat sich in einer größeren Bodenvertiefung stehendes
Wasser angesammelt, so bildet dies Gewässer einen Landsee. Er kann süßes
oder auch salziges Wasser haben.
4. Ostsee und Nordsee dringen in tiefen Busen in das deutsche Küsten-
land ein. Dadurch entstehen zahlreiche Inseln und Halbinselbildungen. An
der Ostseeküste finden sich größere und kleinere Strandseen, Haffe genannt.
Erklärungen: Die mehr oder weniger breite Fläche, in der sich Land und
Meer berühren, heißt Küste. Sie kann eine Steilküste sein, wie bei Sam-
land und Rügen, oder eine Flachküste, wie meistens bei der Ostsee und
durchweg bei der Nordsee. Teile des Meeres, die zum Teil vom Lande um-
schlössen sind, aber an einer Seite mit dem Meer zusammenhängen, nennt
man Meerbusen (Golfe) oder auch Buchten (Danziger Bucht, Kieler Bucht).
Iii. Überblick über Norddeutschland und seine Nachbarn.
Unser Heimatland (Provinz) gehört zum Deutschen Tieflande.
Dieses wird im N. von Nord- und Ostsee, im 8. von der Mitteldeutschen
Gebirgsschwelle begrenzt. Preußen gehört zu 2/3 dem Tieflande an,
während der Rest dem Mittelgebirge zuzuzählen ist. Welche anderen
deutschen Staaten liegen im Tieflande, welche im Mittelgebirge? Zum
Deutschen Tieflande gehören auch Dänemark im N. und die Nieder-
lande im W. In Belgien haben wir Ausläufer des Deutschen Tief-
landes und des Deutschen Mittelgebirges. Das kleine Luxemburg liegt
in einem westlichen Ausläufer des Mittelgebirges.
Iv. Landeskunde von Norddeutschlanö.
a. Das Deutsche Tiefland.
Das Deutsche Tiefland nimmt den Raum zwischen der Mitteldeutschen
Gebirgsschwelle und der Nord- und Ostsee ein. Es umfaßt die Hälfte des
deutschen Reichsgebietes mit % der Bodenfläche des Preußischen Staates.