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1. Unter- und Mittelstufe - S. 55

1911 - Halle a. d. Saale : Schroedel
Mitteldeutsche Gebirgsschwelle. 55 burger Bergland Kohlenbergbau. Das Glatzer Becken wird von zahl- reichen, gleichlaufenden Bergketten mit Längstälern dazwischen durchzogen, z. B. dem Eulengebirge, dem Adlergebirge, der Heuscheuer, in der im Nw. ähnliche Sandsteinklippen wie in der Sächsischen Schweiz auftreten (Adersbacher und Weckelsdorfer Felsen). Die Sudeten sind das Quellgebiet zahlreicher Flüsse, die auf der Nordostseite zur Oder, auf der Südwestseite zur Elbe und zum kleinen Teil auch zur Donau gehen (March). Elbe und Oder haben zudem ihre eigenen Quellen im Sudetengebiete. Die Elbe entsteht aus der Vereinigung mehrerer Gebirgsbäche auf der Südseite des Riesenkammes und durchfließt nun in ihrem weirern obern Lauf das böhmische Becken. Hier sammelt sie die Gewässer Böhmens, Jser, Moldau. Eger, so daß sie noch innerhalb Böhmens zum schiffbaren Strom anschwillt. Die Oder entquillt der Südecke des Gesenkes und tritt durch die Mährische Pforte in deutsches Gebiet ein. Abgesehen von ihrem Quellgebiet ist sie ein vollständiger Tieflandsstrom. Aus dem Glatzer Gebirgskessel eilt ihr die Glatzer Neiße, von den Vorbergen des Riesengebirges die Katzbach und der Bob er zu. Das Klima des ganzen Gebirgszuges neigt bereits zu kalten Wintern und heißen Sommern. Diese Wärmegegensätze sind hauptsächlich durch die östliche Lage bedingt. Wesentlich für die einzelnen Gebiete ist ihre Höhenlage. Im Hirschberger Tal beträgt die mittlere Jahreswärme noch 7 o, auf der Schneekoppe bereits 0°. 2. Die Bewohner des Sudetenzuges sind fast durchweg deutscher Abstammung (Oberdeutsche). Nur in einzelnen Tälern des So. wohnen Tschechen. Eine hervorragende Nahrungsquelle der Bevölkerung bildet die Landwirtschaft, die besonders in den fruchtbaren Hügel- und Flachländern blüht, die den Fuß des Gebirges begleiten. Aber auch an den Gebirgs- abhängen gestattet die Sommerwärme den Getreidebau noch über 600 m empor. Die dichte Bevölkerung ist auf verschiedene Gebirgsindustrien an- gewiesen, insbesondere auf die Leinenweberei. Die schlesische Lein- wand hat Weltruf. Doch herrscht in den Weberdörfern' infolge der teuren Lebensmittelpreise und der niedrigen Löhne nicht selten empfindliche Not. Der Kohlenreichtum des Waldenburger Berglandes hat auf die Eni- Wickelung anderer Industriezweige belebend eingewirkt. Im Riesengebirge und in den Bädern bildet endlich auch der Fremdenverkehr im Sommer eine bedeutende Einnahme. 3. Staatliche Einteilung und Ortskunde. Ungefähr die Hälfte des Sudetenlandes ist preußisch, die andere Hälfte österreichisch. In der preuß. Provinz Schlesien: Görlitz, a. d. Lausitzer Neiße, zweitgrößte Stadt Schlesiens; Tuchmachern. — Hirschberg, im Hirschberger Tal, Mittelpunkt des schleichen Leinwandhandels. — Warmbrunn, Schlesiens besuchtestes Bad, am Fuße des Riesengebirges. — Waldenburg, Mittelpunkt des sudetischen Kohlenbergbaues im Waldenburger Bergland. N. der Badeort Salzbrunn. Peterswaldau und Langenbielau, roße Weberdörfer am Eulengebirge. — Festung Glatz und die Badeorte and eck und Reinerz im Glatzer Becken.
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