1911 -
Berlin [u.a.]
: Oldenbourg
- Autor: Fischer, Heinrich, Geistbeck, Alois, Geistbeck, Michael
- Auflagennummer (WdK): 5
- Jahr der Erstauflage_wdk: 1906
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Höhere Schule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Europa
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
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Iii. Überblick über oie Erdoberfläche und ihre Bewohner.
Die Menschenwelt.
Die Zahl der Menschen auf der ganzen Erde
beträgt in runder Summe 1600 Millionen.
Menschenrassen. Mit Rücksicht auf die Hautfarbe der Menschen unter-
scheidet man 5 Rassen:
1. die Kaukasier — weiß, vorzugsweise in Europa;
2. die Mongolen — gelb, namentlich in Asien;
3. die Neger — schwarz, in Afrika;
4. die Indianer (Rothäute) — rötlichbraun, in Amerika;
5. die Malaien — braun, auf den Inseln des Großen Ozeans.
Lebensweise und Beschäftigung. Die Menschen haben nicht alle die gleiche
Lebensweise und Beschäftigung; sie lassen sich hiernach in 3 Klassen teilen:
1. Die Sammel-, Jäger- und Fischervölker leben von dem, was
sie gerade sinden oder erbeuten, und haben keine festen Wohnsitze, sind roh und
unwissend. Sie gehören meist der heißen oder kalten Zone an.
2. Die Hirtenvölker oder Nomaden stehen auf einer höheren Gesit-
tungsftnfe. Zwar sind sie nicht feßhaft, aber sie besitzen bereits Herden von
gezähmten Tieren: von Rindern, Schafen und Kamelen.
3. Die Ackerbauer haben feste Wohnsitze und bebaueu deu Bodeu.
Zum Ackerbau gesellen sich dann bald Gewerbe aller Art, Bergbau, Haudel,
Künste und Wissenschaften. Die Ackerbauer stehen in der Gesittung am höchsteu.
Wohnplätze der Menschen. Den wilden Völkern genügen Höhlen, Laub-
dächer und einfache Hütten zum Schutz gegen Wind und Wetter und zur Pflege
der nächtlichen Ruhe. Die Nomaden haben Zelte. Die gebildeteren Völker fühlen
das Bedürfnis nach dauerhafteren Zufluchtsstätten, in denen sie auch arbeiten
können und die ihnen die Aufnahme von Haustieren und das Ansammeln von
Vorräten gestatten.^
Religion. Nach der Religion scheiden sich die Völker in solche, die nur
einen Gott anbeten, und solche, die mehrere Götter verehren. Erstere heißen
Monotheisten, letztere Heiden oder Polytheiften.
Zu den Monotheisten gehören:
die Christen, die Juden und die Mohammedaner.
Land und Staat. Einen von der Natur deutlich abgegrenzten Erdraum
nennt man ein Land. Natürliche Lündergrenzen können Gebirge, Meere, Seen und
Flüsse bilden. Ein von der Natur scharf begrenztes Land ist z. B. die Pyrenäenhalb-
insel. — Ein Staat ist die Vereinigung eines Volkes unter einem Oberhaupte.
Staaten, in welchen die Herrschergew alt in einer Familie
erblich ist, heißt man Monarchien. Diese sind wieder
a) absolute — der Herrscher gibt unbeschränkt Gesetze und leitet den
Staat;
b) beschränkte (konstitutionelle) — Vertreter des Volkes wirken bei der
Gesetzgebung mit.
Staaten, in denen das Oberhaupt nur auf eine bestimmte
Zeit gewählt wird, sind Republiken.