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1. Geographische Grundbegriffe, Übersicht der Länderkunde, Mitteleuropa, insbesondere das Deutsche Reich - S. 55

1911 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Das Deutsche Reich. 55 Natur und Erwerb. Der Wald auf den Höhen dieser Gebirge ist vielfach gerodet, steiniger Boden und rauhes Klima bewirken nur mäßigen Ertrag der Wiesen und Felder. Rinderzucht herrscht vor. Das Hessische Bergland verfügt nur über spärliche Natnrgabeu. Kinzig- und Fuldatal (Fulda 250 m) haben Getreidebau und Viehzucht, die Wetterau ist obstreich. (Frankfurter Apfelwein.) Die Täler sind also fruchtbar. Politische Einteilung und Siedelungen. Politisch zerfällt das Hessische Bergland in zwei Teile: 1. Zur Provinz Oberhesseu des Großherzogtums Hessen gehören der Vogels- berg, die Wetterau und ein Stück des oberen Lahntales; hier die schöngelegene Universitätsstadt Gießen. 2. Das ganze übrige Gebiet bildet den Regierungsbezirk Kassel der preußischen Provinz Hessen-Nassau. Von Wohnplähen hat hier nur Kassel größere Bedeutung erlangt (155 000 Einw,); es liegt in der fruchtbaren Ausweitung des Fuldatales, wo die Bahnlinie Hamburg—frankfurt mit jener von Thüringen und Sachsen sich kreuzt. In der Nälje von Kassel ist das Lustschloß Wilhelmshöhe. Südlich von Kassel Fulda, dessen Dom die Gebeine des Apostels der Deutschen birgt. An der Lahn liegt die freundliche Universitätsstadt Marburg. 3. Das Weserbergland. Gliederuug und Natur des Gebirges. Es umfaßt folgende Glieder: links der Weser das Eggegebirge und den Teutoburger Wald; rechts der Weser Solling, Deister und Süutel. An diesen schließt sich die Weser- kette an, welche der Fluß in der Westsälischen Pforte durchbricht. Das Weserbergland ist reich gegliedert, aber nur 390—Goo m hoch. Es bildet mit dem Hessischen Berglande eine breite Eiuseukuug in der Mitteldeutschen Gebirgsschwelle. Landschaft und Bewässerung. Die mit schönem Laubwald be- standeuen Gebirge erheben sich oft in schroffen Wänden und eröffnen überall den Blick aus Saatfluren und grüne Wiesen, durch die sich die Weser mit ihren Znslüsseu hiudurchschläugelt. Ein anmutiger Wechsel von Höhen und Tälern macht die Landschaft reizvoll. Die Weser, welche das ganze Gebirgssystem entwässert, entsteht aus zwei Qnellslüssen, der Fulda und der Werra. Die Fulda entspringt auf der Wasser kuppe, fließt dann zwischen Rhön und Vogelsberg nach N. und wendet sich nach Ansnahme der Ed er zur Werra; diese kommt vom Südwest- abhange des Thüringer Waldes und bewahrt bis zur Vereinigung mit der Fulda bei Münden im ganzen nordwestliche Richtung. Dem Rhein und der Elbe parallel fließend, erreicht die Weser an der Westsälischen Pforte das Tiefland und mündet unterhalb Bremen in die Nordsee. Die Bevölkerung treibt, da Mineralschätze meist fehlen, vorwiegend Acker- Wirtschaft und Kleingewerbe; doch ist der Boden besser als in Hessen. Politische Einteilung und Siedelungeu. In der Hauptsache ist das Weserbergland preußisch und zwar gehört das linksseitige zumeist zur Provinz Westfalen, das rechtsseitige Gebiet zur Provinz Hannover.
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