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1. Teil 1 = Grundstufe - S. 98

1910 - Halle a. d. Saale : Schroedel
98 Länderkunde. Gewerbe sind nur unvollkommen entwickelt. Im Gegensatz zu den übrigen Chinesen ist bei den Bewohnern von Schantung der Sinn für Handel und Gewerbe nur wenig entwickelt. Der Handel liegt in den Händen der Fremden und ist gegenwärtig nur nennenswert in Seide und im Vertreiben der sür die Hutfabrikation wichtigen Strohborten. Die Industrie beschränkt sich nur aus wenige Zweige, macht aber in der Gegenwart größere Fortschritte. Große Erwartungen lassen sich an die ausgedehnten Kohlenlager knüpfen, die überall in abbauwürdiger Mächtigkeit auftreten und viel besseren Brennstoff enthalten als die japanischen, die heute neben der teuren englischen Kohle den ostasiatischen Markt beherrschen. Vielleicht lohnt sich auch der Abbau von Eisen- erzen, die man in verschiedenen Lagern aufgefunden bat. Der Hauptort des deutschen Pachtgebiets ist T sin tau, Sitz der deutschen Verwaltung und Standort für das deutsche Auslandsbataillon. 5. Der politische und wirtschaftliche Wert des deutschen Pachtgebietes. Der Wert von Kiautschou ist ein verkehrsgeographischer und politischer. Die Kiautschou-Bucht ist, abgesehen von Canton, Schanghai und Tientsin (Sikiang-, Jangtsekiang- und Peihomündung), den drei ge- waltigen Zugangstoren zum Innern von China, die einzige Bucht an der über 20 Breitengrade langen Küste, die nicht durch lästige Sandbänke ver- sperrt ist und eine günstige Verbindung mit dem Hinterlande besitzt. Sie ist im nördlichen China der einzige eisfreie Hafen, gut geschützt vor heftigen Nordwinden und besitzt eine gute Einfahrt und sicheren Ankergrund. Die Nachbarschaft großer Kohlenlager im Hinterlande, für deren Erschließung Bergwerkskonzessionen von der deutschen Regierung erlangt sind, die günstigen Entfernungen und Verbindungen nach den benachbarten Brennpunkten des Verkehrs, die große Nähe von Peking machen das deutsche Pachtgebiet zu einer wichtigen Flotten^ und Kohlenstation in Ostasien, zu einem bedeutungs- vollen Mittelpunkte für deutsche Unternehmungen im Hinterlande und zu einem Stapelplatz für deutsche Waren. Einen günstigen Stützpunkt in Ost- asten gefunden zu haben, ist für den deutschen Handel um so bedeutungs- voller, als dieser nächst dem englischen der umfangreichste ist und noch in beständigem Steigen begriffen ist. 4. Das Königreich Korea (die Hälfte von Schweden), eine gebirgige Halbinsel zwischen dem Japanischen und dem Gelben Meer, ist von einein Kulturvolk bewohnt, das den Chinesen verwandt ist, und das dem Schutze Japans untersteht. 5. Japan (etwas kleiner als Schweden), d. i. Land des Sonnen- ausgangs, so groß und volkreich wie Norddeutschland, besteht aus 4 großen und zahlreichen kleinen Inseln. Die Inseln sind durchweg gebirgig und vulkanisch und haben Seeklima. Da die O.-Küste von einer warmen Meeresströmung bespült wird, ist es wärmer als auf dem gegenüber- liegenden Festlande. Im 8. gedeihen Reis, Tee und Baumwolle; nach N. nimmt die Jahreswärme schnell ab; im 8. stnden sich noch Palmen und Affen, im N. Nadelhölzer und Bären. Die Japaner sind Mongolen, seitdem Japan dem Verkehr mit Europa und Nordamerika geöffnet ist, hat das geweckte japanische Volk überraschend schnell viele Fortschritte unsrer Kultur in bezug aus Gewerbe, Eisenbahnen, Heer- und Unterrichtswesen angenommen, so daß die Japaner unstreitig das gebildetste mongolische Volk sind. Die Industrie steht bei ihnen unter allen Asiaten am höchsten. Sie
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