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1. Aus der allgemeinen Erdkunde, Länderkunde von Mitteleuropa - S. 63

1913 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Länderkunde Preußens usw. 63 Immerhin ist er noch die größte Basaltmasse Mitteleuropas. Seine Oberfläche ist kein geschlossener Kegelmantel; sie wird vielmehr strahlenartig durchfurcht von zahl- reichen Tälern, die durch die nagende Tätigkeit des Wassers entstanden sind. Infolge seiner freien und hohen Lage ist nämlich der Vogelsberg reich an Niederschlägen, weshalb er auch als hessischer Quellenmittelpunkt bezeichnet wird. Der Bogelsberg ist ein abgestumpfter, quellenreicher Basaltkegel. b) Obwohl Basalt beim Verwittern eine sehr gute Ackerkrume gibt, wird der Anbau wegen des rauhen Klimas doch sehr beeinträchtigt. Dem Graswuchs und Baumwuchs dagegen ist die reiche Bewässerung förderlich. Viehzucht und Wald- Wirtschaft find darum die wichtigsten Erwerbsquellen. Daneben liefern zahlreiche Steinbrüche wertvolle Basaltsteine. Auch Braunkohlen lagern tief unter der Basalt- decke. Sie werden am Fuße des Gebirges (warum am Fuße?) gewonnen. Der Bogelsberg ist ein Wald- und Weidegebiet. 2. Das Rhöngebirge, a) Wie der Vogelsberg, so ist auch das Rhöngebirge ein altes Vulkangebiet, das aus Basaltmassen besteht. Es bildet aber keinen flachen, abgestumpften Kegel, sondern eine dreimal so große, zumeist in steilen Abhängen emporsteigende, kuppenreiche Gebirgsmasse, die in der Wasserkuppe (950 in) nahezu 1000 m erreicht. Das Rhöngebirge ist seiner Entstehung nach ein Zwillingsbruder des Vogelsberges, unterscheidet sich von ihm aber im Aufbau. b) Der südliche, höhere Teil des Gebirges wird Hohe Rhön genannt. In- folge ihrer Höhenlage hat sie mehr noch als der Vogelsberg ein rauhes, regnerisches Klima. Darum ist hier der Anbau noch viel mehr beschränkt. An seine Stelle treten Viehzucht und Waldwirtschaft. Sie find aber keine ausreichenden Erwerbs- quellen, weshalb viele Bewohner im Sommer auswärts Beschäftigung suchen. Ortsnamen wie Sparbrot, Schmalenau, Dürrfeld u. a. kennzeichnen die Dürftigkeit dieses dünn besiedelten Gebietes. Die Hohe Rhön ist mit Naturgaben nur spar- lich bedacht. c) Besser sieht es in der niedrigeren und wärmeren Vorderrhön aus, die wegen der zahlreichen Basaltkuppen auch Kuppenrhön genannt wird. Die Kuppen sind gut bewaldet und in den tiefen geschützten Tälern liegen zwischen Wiesen und Obsthainen freundliche Dörfer. Einen noch freundlicheren Eindruck macht der S ü d f u ß des Rhöngebirges. Hier finden sich liebliche Täler, saftige Wiesen und fruchtbare Getreidefelder. Infolge der einstigen Vulkantätigkeit sprudeln heil- kräftige Quellen. In reizvoller Umgebung liegt hier das Weltbad Kissingen. Die Vorderrhön und noch mehr der Südfuß des Rhöngebirges stehen in scharfem (Gegensatz zur Hohen Rhön. 3. Meißner und Habichtswald bilden ihrer Lage nach die Fortsetzung des Thüringer Waldes über das Werraknie und weiterhin über die Fulda hinaus. Beide sind reich an Naturschönheiten, namentlich der Habichtswald macht den Ein- druck eines Parkgebirges. Sein ganzer Abhang zur Fulda hin ist in Parkanlagen umgewandelt, die zu den schönsten Deutschlands gehören. Das Schloß Wilhelms- h ö h e bei Kassel ist der Glanzpunkt dieser Anlagen. Unter der Basaltdecke der Gebirge ruhen auch hier Braunkohlen, namentlich im Meißner. Der Mensch holt sie hervor, indem er das Gebirge von allen Seiten annagt. Meißner- und Habichtswald sind zwei naturschöne Waldgebirge mit wertvollen Braunkohlenlagern.
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