Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Aus der allgemeinen Erdkunde, Länderkunde von Mitteleuropa - S. 83

1913 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Preußens westliche Nachbargebiete. 83 d) M oor - Und Geestland. Die östlichen Gebiete Hollands sind ebenso wie die angrenzenden Teile des Westdeutschen Tieflandes Moor- und Geestland. Die Geestgebiete begünstigen die Schafzucht. Die Moore liefern Torf, der in dem kohlen- und waldarmen Lande ein wichtiger Brennstoff ist. Wie die rastlosen und tat- kräftigen Küstenbewohner jahraus, jahrein danach trachten, dem Meere neues Marsch- land abzuringen, so sind die fleißigen Moor- und Heidebewohner mit großer Aus- dauer benüht, den Boden zu verbessern. Ausgedehnte Heidestrecken sind bereits ausgeforstet und die Moorflächen schon zum größten Teile urbar gemacht worden. Neuerdings hat man sogar die Trockenlegung der Südersee begonnen, die noch größer ist als Dollart und Jadebusen zusammen. Das große Werk wird in etwa 30 Jahren vollendet sein und die fruchtbaren Anbauflächen um Vie des Königreiches vergrößert. Die Holländer treiben energische und zielbewußte Bodenkulturarbeit. 4. Städte. Sie liegen vorzugsweise an oder in der Nähe der Küste, dem Sitze des Handels. An einer Seitenbucht der Südersee liegt die Halbmillionenstadt Am- sterdam (560), die größte Stadt des Landes mit hervorragendem Handel (Kaffee, Tabak) und bedeutender Industrie (Zigarrenindustrie, Diamantenschleiferei). Sie wird durch Kanäle in zahlreiche Inseln zerteilt. Da kein fester Baugrund vor- Händen ist, so müssen die Häuser töie in Venedig auf eingerammten Pfählen errichtet werden, weshalb man Amsterdam auch das „nordische Venedig" nennt. Der halben Million nähert sich auch Rotterdam (420), an der Maas gelegen, der beste See- Handelshafen (Getreide, Holz, Petroleum, Baumwolle). Residenz ist der Haag (270), durch einen prächtigen Buchenpark mit dem Seebad Schedeniugen ver- bunden. H o e k (= Ecke) van Holland bei Rotterdam und V l i s s i n g e n im Mündungsgebiet der Schelde sind wichtige Überfahrtsplätze nach England. Utrecht (120) ist Universitätsstadt. 5. Kolonien. Infolge des frühzeitig aufgeblühten Welthandels nimmt Holland unter den Kolonialstaaten eine hervorragende Stelle ein. Seine meisten Kolonien liegen zwischen Indien und Australien. Die Sundainsel I a v a ist eine der srucht- barsten Kolonien der Erde überhaupt. Der ganze auswärtige Besitz ist über 50 mal so groß als das Mutterland (der Deutschlands sechsmal) und hat etwa siebenmal so viel Einwohner. 6. Handel mit Deutschland. Der Rhein und wichtige Eisenbahnlinien haben einen lebhaften Handelsaustausch herbeigeführt, a) Wir erhalten vonhol - land besonders die Erzeugnisse seiner Viehzucht (Milch, Butter, Käse, Felle), Gärtnerei (Gemüse, Blumenzwiebeln) und Fischerei (Heringe). Außerdem bekommen West- und Süddeutschland (Rheinstraße) über Rotterdam und Amsterdam viel Kaffee, Kakao, Reis, Tabak, b) Wir liefern nach Holland Steinkohlen, Web- waren, Fahrräder, Bücher und Bilder, Leder- und Holzwaren. Als unser Abnehmer steht Holland mit Rußland und Frankreich nahezu auf einer Stufe. Unsere Aus- fuhr nach Holland (500 Mill.) ist noch einmal so groß als die Einfuhr von dort (250 Mill). Aufgaben. Zeichne das Rheindelta! — Modelliere den Durchschnitt eines Nordseedeiches! — Vergleichedie holländische und deutsche Nordseeküste! — Erkläre: Niederlande, Holland, Seeklima! — Reise von Stettin nach Amsterdam a) auf dem Land- wege, b) auf dem Wasserwege! — Warum sind die Handelsbeziehungen zwischen Hol- land und Deutschland so rege?
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer