1913 -
Berlin [u.a.]
: Oldenbourg
- Autor: Fischer, Heinrich, Geistbeck, Alois, Müller, Albert, Geistbeck, Michael
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Mittlere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Mittelschule
- Regionen (OPAC): Preußen
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
Tie süddeutschen Landschaften und Staaten. 97
Aufgaben. Zeichne den Neckar! — Modelliere den Schwäbischen Jura! —
Reise von Berlin nach Stuttgart, von Stuttgart nach Metz! — Vergleichen) Neckar-
decken und Moselbecken, b) Stuttgart und Leipzig!
4. Das Fränkische Stufenland und seine Randgebirge.
a) Die Randgebirge.
1. Der Fränkische Jura gleicht in Ausdehnung und Aufbau dem Schwäbischen
Jura, ist jedoch im Durchschnitt nur halb so hoch, aber reicher gegliedert. Un-
wirtliche Höhen stehen auch hier im Gegensatz zu lieblichen Tälern. Ferner finden
sich im Fränkischen Jura ebenfalls viele unterirdische Kalksteinhöhlen, die durch das
Sickerwasser ausgewaschen worden sind. Die berühmtesten sind die M u g g e n -
d o r f er und Gailenreuther Höhle. Im Altmühltal gewinnt man vor-
zügliche Schiefersteine, die zu Steindruckplatten, Fliesen, Fußböden, Schwellen und
Tischplatten verarbeitet werden. Mittelpunkt der Schieferindustrie ist Solnho fen.
Der Fränkische Jura ist die Fortsetzung des Schwäbischen Juras; er hat vielbesuchte
Höhlen und wertvolle Schiesersteinbrüche.
2. Das Fichtelgebirge ist eine hufeisenartig nach Nordosten geöffnete Ge-
birgsmasse, dessen höchste Erhebungen (nenne sie!) über die 1000 in-Linie hinaus-
ragen. Von ihm gehen kreuzartig nach den Nebenhimmelsgegenden vier Gebirgs-
züge aus (nenne siel), die aber nicht mit ihm zusammenhängen, sondern durch Hoch-
flächen von ihm getrennt sind. Nach den Haupthimmelsgegenden entströmen ihm
vier Flüsse. Nenne sie! Die wichtigste Erwerbsquelle ist der Wald, zumal der Anbau
infolge des rauhen Klimas wenig ergiebig ist. Daneben liefert das Gebirge wert-
volle Bausteine (Granit, Marmor). In letzter Zeit ist die Porzellanindustrie auf-
geblüht. Am Nordfuße des Gebirges liegt die aufblühende Industriestadt
(Weberei) Hof, Schnittpunkt zweier wichtiger Eisenbahnlinien (nenne sie!).
Das hufeisenförmige waldreiche Fichtelgebirge ist ein Gebirgs- und Flußmittel-
Punkt.
3. Der Spessart, im Mainviereck gelegen, ist vorwiegend ein Buntsandstein-
gebirge, das zum Main steil abfällt. Wildreiche Waldungen aus herrlichen Eichen
und Buchen dehnen sich fast über das ganze Gebirge aus. An den Wald knüpft
auch das Erwerbsleben der Bewohner an. Sie fällen und Verstößen die Holzstämme,
die mainabwärts nach Mainz und weiterhin nach dem holzarmen Holland gehen.
Ein großer Teil des Holzes wird auch im Gebirge selbst verarbeitet. Es werden Faß-
danben, Fleischmulden, Backtröge, Leitern, Treppen usw. angefertigt und zumeist
durch Hausierhandel vertrieben. Daneben liefert der Sandstein des Gebirges ein
gutes Baumaterial. Der Spessart ist ein wild- und waldreiches Buntsandstein-
gebirge.
b) Das Stusenland.
1. Das Maingebiet, a) Beschreibe den Lauf des Mains! Er ist der wasserreichste
Nebenfluß des Rheins und weist unter allen größeren deutschen Flußläufen die
zahlreichsten Krümmungen auf. Wie Mosel und Neckar durchschneidet er nämlich die
Landschaft bald in breiten Becken, bald in engen Tälern, die manchmal um Domhöhe
(100 in) niedriger liegen als das angrenzende Tafelland. Infolge der geschützten