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1. Aus der allgemeinen Erdkunde, Länderkunde von Mitteleuropa - S. 55

1918 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Länderkunde Preußens usw. 55 fach aus fruchtbarer Schlammerde besteht und das Klima des geschützt liegenden Beckens sehr mild ist, so finden wir ausgedehnte Obstgärten und saftige Wiesen. An dem sonnigen rechten Elbufer gedeiht Wein. Die Dresdener Taltvanne ist eine fruchtbare, durch ein mildes Klima ausgezeichnete Grabenversenkung. b) Im Mittelpunkt der Talwanne liegt die Halbmillionenstadt Dresden (575), Hauptstadt des Königreichs Sachsen. Als Schnittpunkt der Elbstraße und der am Erzgebirge hinführenden Randstraße ist sie eine hervorragende Handelsstadt mit großem Güterumschlag und Durchgangsverkehr. Infolge der nahen Kohlen- lager des Plauenschen Grundes ist Dresden auch eine bedeutende Industriestadt, namentlich für Zigaretten, Schokolade, Klaviere und Fahrräder. Endlich ist Dresden auch eine prächtige Kunststadt (Elb-Florenz) mit herrlichen Bauten, hervorragenden Sammlungen (Bildergalerie) und reizvollen Gartenanlagen. Wegen seiner Kunst- schätze wird^Dresden von Fremden viel besucht. — Nördlich von Dresden liegt an der Elbe die Porzellanstadt Meißen. 3. Das Erzgebirge. a) Im Gegensatz zu dem (Zudeteuzuge ist das Erzgebirge wenig gegliedert. Nach Süden zu fällt es steil ab, während es sich nach Norden ganz allmählich senkt. Der vielfach gewundene, auf- und absteigende Kamm erreicht im westlichen Teile Höhen von über 1200 m (Fichtelberg, Keilberg). In die wellige, langgedehnte Nordabdachung haben die Z w i ck a u e r und Freibergermulde tiefe Täter eingegraben. Das Erzgebirge ist ein ungleichseitig abgedachtes Massen- gebirge. y b) Ehedem war das „Erzgebirge reich an Metallerzen, namentlich an Silber. „Silber hegen seine Berge wohl in manchem tiefen Schacht" (Kerner). F r e i b e r g bildete den Mittelpunkt eines blühenden Silberbergbaus, der eine sehr dichte Be- siedelung des rauhen Waldgebirges zur Folge hatte. Heute ist der Freiberger Silber- bergbau erloschen. Bei Schneeberg gewinnt man noch Kobalt, Wismut und Nickel. Eine Neubelebung des Bergbaus erhofft man von dem Vorkommen der Uranpechblende, aus-der das Radium gewonnen wird. Mit dem Rückgang des Berg- baus mußte man nach neuen Erwerbsquellen suchen, zumal der Feldbau infolge des ungünstigen Bodens und rauhen Klimas die überdichte Bevölkerung (300 auf 1 qkm) nicht zu ernähren vermochte. Es entstanden zahlreiche industrielle Erwerbs- zweige, die man als Gebirgsindustrien bezeichnet. Sie verarbeiten zunächst die Heimat- lichen Rohstoffe, wie sie z. B. der Wald darbietet: Holz-, Papier-, Uhren-, Spiel- waren- und Musikinstrumentenindustrie, dann aber auch auswärtige Rohstoffe: Po- samentenindustrie, Stickerei. Das kleine Städtchen Annaberg ist neben Berlin der Hauptsitz für die Herstellung von Posamenten. Das Erzgebirge, einst berühmt durch seinen Silberbergbau, ist heute überaus reich an sogenannten Gebirgs- industrien. 4. Das Zwickau-Chemnitzer Steinkohlen- und Industriegebiet breitet sich in Gestalt einer flachen Mulde im Vorlande des Erzgebirges zwischen Chemnitz und Zwickau aus und hat eine gewaltige Industrie hervorgerufen, die eine Bevöl- kerungsdichte von 770 auf 1 qkm zur Folge gehabt hat. Die ehemaligen Bauern- dörfer find zu großen Städten angewachsen, in denen zahllose Schornsteine qualmen, Maschinen erdröhnen und Eisenbahnwagen rasseln. Zwickau (78) ist Sachsens Kohlenstadt mit großen Eisenwerken, das viermal so große Chemnitz (319) Sachsens größte Industriestadt mit großartiger Baumwollindustrie. Auch der Chemnitzer
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