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1. Physische und politische Erdkunde von Asien, Australien, Afrika, Die deutschen Kolonien - S. 26

1911 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 26 — genannt, bildet ein regenarmes, vielfach steiniges und sandiges Gebiet (Steppe). Die Randgebirge saugen die Niederschläge größtenteils auf. An ihren Abhängen und in den Niederungen der Flußläufe herrscht — teilweise noch unter künstlicher Bewässerung — größere Fruchtbarkeit, welche u. a. auch den Anbau von Reis ermöglicht. Dattelpalmen, Oliven- und Orangenbäume gedeihen. Der größere Teil dieses ganzen nordwestlichen Gebietes aber dient vorwiegend als Weideland. Die in diesen Gegenden nomadisierenden Araber züchten Schafe, Ziegen, Rinder, Kamele, Esel und Maultiere. Sie wohnen in Zelten und auch in Erd-, Stein- und Schilshäusern. Zu beiden Seiten des Tigris lag am Fuße des Gebirges das alte Assyrien. — Durchweg fruchtbarer ist die südöstliche Tiefebene Mesopotamiens, auch Irak Arabi (das alte Babylonien) genannt, welche in der Hauptsache ein Schwemmland (welcher Flüsse?) dar- stellt (Kanäle). Freilich muß auch hier überall künstliche Bewässe- rung die Fruchtbarkeit des Bodens erhöhen helfen; denn auch dieses Gebiet liegt noch im Regenschatten hoher Randgebirge. Im Klima herrschen im ganzen Lande große Gegensätze zwischen Tag und Nacht. Aber die Vegetation ist teilweise eine geradezu üppige, so auch in einzelnen Gegenden des weiten Niederungsgebietes (Dattelhaine, saftige Wiesen, reichtragende Ackerflächen u. a.). Schon im Altertum bestand in diesem Teile des Landes ein vielverzweigtes Kanalnetz zwischen Euphrat und Tigris. Die höchste Blütezeit hat das Land freilich unter der assyrischen und babylonischen Herrschaft gesehen. Der Boden lieferte die reichsten Erzeugnisse. Die Schilderungen von seiner Frucht- barkeit grenzen ans Fabelhafte. Der Weizen trug sechsfältige Frucht. Die großartigen Bewässerungsanlagen jener Zeit aber sind verfallen, und heute ist Mesopotamien nur noch ein Schattenbild jener kulturellen Glanzperiode. Es geht jedoch mit Vollendung der Bagdadbahn (Hasen El Kuweit) einer besseren Zukunft entgegen. Die Herrschaft über Mesopotamien hat mehrfach gewechselt. Im Mittelalter bemächtigten sich die Araber des Landes. Es ward Sitz der Kalifen. Am Ende dieser Zeit begann schon der Verfall. Seitdem ist auch der Islam die vorherrschende Religion und wird die arabische Sprache gesprochen. Heute gehört das Gebiet den Türken und hat auch die Folgen der Türkenwirtschaft an sich erfahren müssen. Die Araber sind noch jetzt das wichtigste Bevölke- rungselement. Daneben finden sich Türken, Kurden, Syrer, Arme- nier u. a. im Lande. In der Nähe des heutigen Mosul (60000 Einw.), das in seiner früher berühmten Musselinindustrie stark zurückgegangen ist, sonst aber noch einen lebhaften Transithandel betreibt, liegen am
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