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1911 -
Hannover-List [u.a.]
: Carl Meyer (Gustav Prior)
- Autor: Heise, Ernst, Marquardt, Rudolf
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Lehrerseminar
- Schultypen Allgemein (WdK): Lehrerbildungsanstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Lehrerbildungseinrichtungen
- Schulformen (OPAC): Lehrerbildungsanstalt, Präparandenanstalt, Lehrerseminar
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
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Die Kleinen Sundainseln schließen sich in östlicher Richtung
an die Insel Java an. Von Celebes sind sie durch die Sunda-
See geschieden. Die wichtigsten unter ihnen sind Bali, Lombok, Sum-
bawa, Sumba, Flores und Timor.
Die Verbindung zwischen den Sundainseln und Neu-Guinea
stellen die Molukken (Gewürzinseln) her, welche von den Großen
Sundainseln bzw. von Celebes durch die Molukken-See, von den
Kleinen Sundainseln durch die Banda-See getrennt werden. Die
bedeutendsten unter ihnen — wenn auch nicht die größten — sind
Banda, Amboina und Timorlaut.
Die Philippinen bilden die nördlichste Inselgruppe. Sie
führen hinüber zur Insel Formosa. Sie sind von Magalhäens
auf seiner Reise um die Welt (1521) entdeckt und nach dem spa-
nischen Könige Philipp Ii. benannt. Celebes-See und Sulu-
See bilden die Scheidegrenze gegen die Großen Sundainseln
Celebes und Borneo. Zu den bekanntesten der Philippinen rechnen Min-
danao und Luzon, die nördlichste Insel im Malaiischen Archipel.
Wir sagten schon, daß in dem gebirgigen Grundstock dieser
Inselwelt die Fortsetzung der Gebirgsketten Hinterindiens zu
erkennen ist (siehe das!). Von der Halbinsel Malakka werden wir
hinübergeführt nach Sumatra, Java und zur Kette der Kleinen
Sundainseln fowie zur Jnfel Timorlaut. Freilich kehrt die Nord-
südfaltung der Gebirge Hinterindiens in den genannten Insel-
reihen allmählich wieder zur Ostwestfaltung zurück. (Siehe Vor-
der- und Zentralasien!) Die Gebirge eines Teiles der Molukken,
von Celebes und Borneo und der Philippinen haben aber die
nordsüdliche Streichrichtung der ostasiatischen Gebirgszüge.
— Die Malaiische Inselwelt bildet also eine — freilich vielfach
unterbrochene — Brücke vom asiatischen Kontinent hinüber nach
Australien. Sämtliche Inseln sind somit als die Überreste eines
versunkenen Festlandes anzusprechen, und die so entstandenen
Jnselmeere (siehe oben!) und Meeresstraßen (nennen! siehe oben!)
stellen eine vielseitige Verbindung her zwischen dem Indischen und
Großen Ozean. Für diese Art der Entstehung des Malaiischen
Archipels sprechen die zahlreichen Vulkane. Java hat allein
etwa 45 aufzuweisen, von denen viele noch in Tätigkeit sind.
Verheerende Erdbeben sind daher auch im Bereiche dieser Insel-
welt nichts Seltenes. Besonders schwerefolgen hatte imjahre1883
der Ausbruch eines Vulkans auf der Insel Krakatau in der
Sundastraße, welche wohl als die Fortsetzung der vulkanischen
Kette der Insel Java angesehen werden kann. Bei diesem schreck-
lichen Verhängnis sank ein Teil der blühenden Insel ins Meer.
Die durch ein lebhaftes Auf und Nieder der Schollen erfolgte
Aufbäumung der Meereswellen machte sich weithin, besonders an