1911 -
Hannover-List [u.a.]
: Carl Meyer (Gustav Prior)
- Autor: Heise, Ernst, Marquardt, Rudolf
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Lehrerseminar
- Schultypen Allgemein (WdK): Lehrerbildungsanstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Lehrerbildungseinrichtungen
- Schulformen (OPAC): Lehrerbildungsanstalt, Präparandenanstalt, Lehrerseminar
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
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den benachbarten Küsten Sumatras und Javas, bemerkbar und
rief auch hier noch Unheil hervor. Ungeheure Massen von Dämpfen
und vulkanischer Asche wurden von dem Feuerschlunde ausgestoßen,
und die Seismographen an allen großen Plätzen der Erde zeigten
zu dieser Zeit eine schwere Katastrophe an. Mehrere Tausende
von Menschen büßten hierbei ihr Leben ein.
Die Gebirge treten an vielen Stellen bis dicht an die Küsten
der Inseln heran. Wo sie aber Spielraum in mehr oder minder
breiten Küstenebenen lassen, da rieseln auch ausreichend Wasser-
ädern, die zwar naturgemäß bis zu ihrer Mündung ins Meer
nicht zu großer Entwicklung gelangen können, wohl aber eine reiche
Wasserfülle aufweisen; denn die ganze Inselwelt liegt ja im Be-
reiche der Monsune, welche aus verschiedenen Richtungen (welchen?)
über diese Inseln hinstreichen. Ihre Feuchtigkeit geben sie vor allem
in ergiebigem Maße an die Gebirge ab, welche dann wieder die Ge-
burtsstätten der zahlreichen Wasserläufe sind. Aber auch die
Küstengebiete sind ausreichend mit Niederschlägen bedacht, zu-
mal auch die Passate noch Regenmengen mitführen und hier nieder-
schlagen, so daß das heißfeuchte Tropenklima an manchen Stellen
den Europäern gefährlich werden kann. Auch im Gebiete dieser
Inselwelt wirken aber Gebirge und Meer mildernd auf die
klimatischen Verhältnisse ein. Leider werden die Philippinen
— besonders die nördlichen Eilande — nicht selten schon von
Taifunen heimgesucht.
So ist denn auch die Vegetation eine außerordentlich üppige.
In den Flußniederungen und in den Küstengebieten der meisten
Inseln gedeihen Reis, Zuckerrohr und Tabak (Sumatra, Philippinen).
An den Abhängen finden sich Kaffeeplantagen, höher hinauf Tee-
strauchanpflanzungen. Das charakterisiert besonders die Pflanzen-
welt Javas. Auf den Molukken sind Muskatnuß- und Gewürz-
nelkenbaum zu Hause, der erstere auf Banda, der letztere besonders
auf Amboina. Auf den Philippinen, besonders auf Luzon, wird
wieder neben Tabak viel Hanf, der sogenannte Manilahanf, gewonnen.
Man erhält ihn aus den Stengelfasern hanfartiger Gewächse.
Die Gebirge sind zudem mit dichten Waldungen bedeckt. Es sind
echte Tropenwälder, in denen u. a. Sago-, Arekapalmen, Eben-
holz- (Bedeutung!) und Brotfruchtbäume vertreten sind. Die Früchte
des letzteren (evtl. näher darauf eingehen — Anschauung!) bilden die
Hauptnahrung der Eingeborenen. Aus ihnen läßt sich u. a. auch
ein dem Weizenbrot sehr ähnliches Gebäck herstellen. Der Brot-
fruchtbaum trägt fast neun Monate lang ununterbrochen Früchte,
und 2—3 Bäume genügen, einen Menschen zu ernähren. ■— (Er-
wähnt sei noch, daß aus den Kleinen Sundainseln Bali und Lombok
die Pflanzen- und Tierwelt eine gar verschiedene ist. Die Meeres-