1911 -
Hannover-List [u.a.]
: Carl Meyer (Gustav Prior)
- Autor: Heise, Ernst, Marquardt, Rudolf
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Lehrerseminar
- Schultypen Allgemein (WdK): Lehrerbildungsanstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Lehrerbildungseinrichtungen
- Schulformen (OPAC): Lehrerbildungsanstalt, Präparandenanstalt, Lehrerseminar
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
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(so auch auf den Molukken, in der Osthälfte von Flores) sitzen
noch Papuas (Negritos), teils mit anderen Volksstämmen der-
mischt, teils rein erhalten. Auch die Aeta auf den Philippinen
rechnen hierher. Dazu sind zahlreiche Chinesen eingewandert. Und
nach Auffindung des Seeweges nach Ostindien durch Vasco de
Gama (1498) wurden durch die reichen Erzeugnisse dieser Insel-
Welt zuerst Portugiesen und Spanier, dann Niederländer und
Engländer herbeigelockt (Kämpfe mit den Eingeborenen). In den vor-
handenen Europäern verkörpert sich die höchste Bildungsstufe
dieser Inselwelt. In scharfen Gegensatz hierzu treten noch einzelne
Eingeborenenstämme, die bis heute dem Vordringen der Europäer
wirksamen Widerstand entgegensetzten, so die Dajak(Malaien) auf
Borneo, die Batta auf Sumatra u. a. Diese stehen auf der nie-
drigsten Stufe des Heidentums. Von einer Kultur ist bei ihnen
kaum zu reden. Dagegen sind sie teilweise noch Menschenfresser
und veranstalten auch förmliche Menschenjagden. — Die meisten
Wohnungen der Bevölkerung der ganzen Inselwelt sind aus Holz
aufgeführt und dazu noch ziemlich leicht gebaut. Das geschah aus Rück-
ficht auf die häufig vorkommenden Erdbeben. Bei derartigen
Bauten können die Bewohner wenigstens leichter ihr Leben retten,
und es soll nicht selten geschehen, daß sie bei eintretenden Erschütte-
rungen des Erdbodens, wie sie durch die zahlreichen noch tätigen
Vulkane vielfach gegeben sind, selbst nachts aus den Häusern flüchten.
(Abb. 27.) Eidechsen soll es z. B. auf Java in so großer Zahl geben,
daß sie durch vorhandene Öffnungen selbst in die Zimmer schlüpfen.
Heute gehört der größte Teil der Inselwelt den Niederländern.
Der Osten von Timor ist im Besitze der Portugiesen. Die Eng-
länder haben von dem Norden Borneos Besitz ergriffen, und die
Philippinen sind Eigentum der Vereinigten Staaten von Amerika
(Kampf mit den Spaniern, 1898).
Niederländisch-Jndien umfaßt 1,9 Mill. qkm und hat 35 Mill.
Einwohner. Die größten und wichtigsten Handels- und Hafenplätze
sind Batavia und Surabaja auf der Jnfel Java, der „Perle in der
niederländischen Krone". Beide liegen an der langgestreckten
Nordküste der Insel. Batavia (120000 Einw.) ist die Hauptstadt
und zugleich der Sitz des niederländischen Gouverneurs. Es ist
die Zentralstätte des niederländisch-asiatischen Handels. Die
Niederländer haben sie — da sie ziemlich tief auf sumpfigem
Untergrunde liegt — wie ihre Ländereien daheim mit Kanälen
durchzogen. Das Klima der Stadt ist aber ziemlich ungesund,
es macht leicht sieberkrank. Daher wohnen der Gouverneur und
sonstige Vertreter der niederländischen Regierung, die Reichen
und auch die europäischen Kaufleute in der höher gelegenen,
gesünderen Umgebung. So entstanden neuere Stadtteile, und in
Heise u. Marquardt. Erdkunde für Lehrerbildungsanstalten. Iii. 6