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1. Physische und politische Erdkunde von Asien, Australien, Afrika, Die deutschen Kolonien - S. 81

1911 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 81 — (so auch auf den Molukken, in der Osthälfte von Flores) sitzen noch Papuas (Negritos), teils mit anderen Volksstämmen der- mischt, teils rein erhalten. Auch die Aeta auf den Philippinen rechnen hierher. Dazu sind zahlreiche Chinesen eingewandert. Und nach Auffindung des Seeweges nach Ostindien durch Vasco de Gama (1498) wurden durch die reichen Erzeugnisse dieser Insel- Welt zuerst Portugiesen und Spanier, dann Niederländer und Engländer herbeigelockt (Kämpfe mit den Eingeborenen). In den vor- handenen Europäern verkörpert sich die höchste Bildungsstufe dieser Inselwelt. In scharfen Gegensatz hierzu treten noch einzelne Eingeborenenstämme, die bis heute dem Vordringen der Europäer wirksamen Widerstand entgegensetzten, so die Dajak(Malaien) auf Borneo, die Batta auf Sumatra u. a. Diese stehen auf der nie- drigsten Stufe des Heidentums. Von einer Kultur ist bei ihnen kaum zu reden. Dagegen sind sie teilweise noch Menschenfresser und veranstalten auch förmliche Menschenjagden. — Die meisten Wohnungen der Bevölkerung der ganzen Inselwelt sind aus Holz aufgeführt und dazu noch ziemlich leicht gebaut. Das geschah aus Rück- ficht auf die häufig vorkommenden Erdbeben. Bei derartigen Bauten können die Bewohner wenigstens leichter ihr Leben retten, und es soll nicht selten geschehen, daß sie bei eintretenden Erschütte- rungen des Erdbodens, wie sie durch die zahlreichen noch tätigen Vulkane vielfach gegeben sind, selbst nachts aus den Häusern flüchten. (Abb. 27.) Eidechsen soll es z. B. auf Java in so großer Zahl geben, daß sie durch vorhandene Öffnungen selbst in die Zimmer schlüpfen. Heute gehört der größte Teil der Inselwelt den Niederländern. Der Osten von Timor ist im Besitze der Portugiesen. Die Eng- länder haben von dem Norden Borneos Besitz ergriffen, und die Philippinen sind Eigentum der Vereinigten Staaten von Amerika (Kampf mit den Spaniern, 1898). Niederländisch-Jndien umfaßt 1,9 Mill. qkm und hat 35 Mill. Einwohner. Die größten und wichtigsten Handels- und Hafenplätze sind Batavia und Surabaja auf der Jnfel Java, der „Perle in der niederländischen Krone". Beide liegen an der langgestreckten Nordküste der Insel. Batavia (120000 Einw.) ist die Hauptstadt und zugleich der Sitz des niederländischen Gouverneurs. Es ist die Zentralstätte des niederländisch-asiatischen Handels. Die Niederländer haben sie — da sie ziemlich tief auf sumpfigem Untergrunde liegt — wie ihre Ländereien daheim mit Kanälen durchzogen. Das Klima der Stadt ist aber ziemlich ungesund, es macht leicht sieberkrank. Daher wohnen der Gouverneur und sonstige Vertreter der niederländischen Regierung, die Reichen und auch die europäischen Kaufleute in der höher gelegenen, gesünderen Umgebung. So entstanden neuere Stadtteile, und in Heise u. Marquardt. Erdkunde für Lehrerbildungsanstalten. Iii. 6
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