1911 -
Hannover-List [u.a.]
: Carl Meyer (Gustav Prior)
- Autor: Heise, Ernst, Marquardt, Rudolf
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Lehrerseminar
- Schultypen Allgemein (WdK): Lehrerbildungsanstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Lehrerbildungseinrichtungen
- Schulformen (OPAC): Lehrerbildungsanstalt, Präparandenanstalt, Lehrerseminar
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
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osten dieser Hochsteppe. An den Rändern der Hochfläche, so im
Südwesten, im Quellgebiete des Indus, in der Nähe des Tales
des Brahmaputra, im Osten (Saluen, Mekong) und Nordosten,
im Ursprungsgebiete des Hoangho, gibt es eine Anzahl srucht-
barer Täler, in welche der Wind einen staubfeinen Leh m, den Löß,
getragen hat. (Ursprung!) — Das Hochland von Hanhai ist von den
Chinesen so benannt. Der Name bedeutet soviel wie „ausgetrocknetes
Meer". Das beckensörmige Gebiet bildet ehemaligen Meeres-
boden. Es war in der Terüärzeit wahrscheinlich noch vom Meere
bedeckt. Durch niedere Erhebungen wird das Hochland von Hanhai
wieder in zwei ungleich große Teile geschieden, in das kleinere west-
liche Tarimbecken, welches von Ostturkestan eingenommen wird, und
in das größere östliche Gebiet, die Wüste Gobi oder Schamo
(beides bedeutet Wüste oder Sandmeer), welche wieder den Haupt-
bestandteil dermongolei ausmacht. Letztere hat eine mittlerehöhe von
etwa 1200 vi. Eine Ausstrahlung des Hochlandes von Hanhai
bildet die zwischen Tienschan und Altaigebirge eingesenkte Hoch-
fläche der Dfungarei, welche bei ähnlichem landschaftlichem
Charakter etwa eine mittlere Höhe von 1000 m aufweist. Das
ganze nördliche Hochland (Hanhai) ist weit und breit mit Sand-
stächen bedeckt. Der Sand bildet oft ganze Berge und ist vielfach
von Kieselsteinen und großen Steinblöcken durchsetzt (Sandstürme).
Viele Salzseen zeugen für die erwähnte Entstehung des größeren Teiles
dieses Gebietes. — Von der Dfungarei führt ein altes Völkertor hin-
über zur südwestlichen Fortsetzung des Hochlandes von Hanhai,
zu den Quellen des Hoangho. —
Das Hochland Jnnerasiens ist dürftig bewässert (in Tibet
z. B. nur während des Winters, durch den Schneefall gegeben), während
die Randgebirge mit ihrem Wasserreichtum die Ursprungstätten der
meisten und größten Ströme Asiens bilden. (Nachweis!) Die im
Innern noch vorhandenen Wasserläufe finden keinen Abfluß
zum Meere. Sie versiegen zumeist nach kurzem Laufe im Sande,
oder sie münden in Salzseen oder Sümpfe. So verläuft auch der
in Ostturkestan fließende Tarim in den Lob-nor, und fast alle in
der Mongolei von den Gebirgsrändern entspringenden Fluß-
ädern verlieren sich im Wüstensande. Der mangelnde Abfluß der
Gewässer verhindert auch die Befreiung des schon wenig frucht-
baren Bodens von seinen salzigen Beimischungen, welche ein
besseres Gedeihen der ohnehin spärlichen Pflanzenwelt hemmen.
Das Klima zeigt große Gegensätze zwischen Tag und Nacht,
zwischen Sommer und Winter. (Ursache!) So sind sowohl in Tibet
als auch in der Gobi die Sommer kurz und glühendheiß, die
Winter lang und streng. Eisige Schneestürme wehen dann über
die Hochflächen. Das Thermometer sinkt zuweilen bis — 25° C.