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1911 -
Hannover-List [u.a.]
: Carl Meyer (Gustav Prior)
- Autor: Heise, Ernst, Marquardt, Rudolf
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Lehrerseminar
- Schultypen Allgemein (WdK): Lehrerbildungsanstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Lehrerbildungseinrichtungen
- Schulformen (OPAC): Lehrerbildungsanstalt, Präparandenanstalt, Lehrerseminar
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
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Aralsee und andere kleinere Salzseen sind als Reste verblieben.
Die Ufer des Kaspisees schreiten — trotz der Einmündung der Wasser-
reichen Wolga in denselben — andauernd zurück. Ähnlich steht es
um den Aralsee (zweimal Pommern). Ein größerer Teil des Bodens
liegt unter dem Meeresspiegel, so auch der Kaspisee (größer als
das Königreich Preußen). Der am Ostrande der Kirgisensteppe sich
erstreckende Balkaschsee hat schon wieder eine wesentlich höhere
Lage. Er liegt bereits in den Ausläufern der westlichen Rand-
gebirge Jnnerasiens. Die Kirgisensteppe führt nordwärts hinüber
zum großen Sibirischen Tieflande.
Aus der Entstehungsweise erklärt es sich, daß den Boden dieses
weiten Gebietes zumeist Salzsteppeu und fast wasserlose Sand-
wüsten bilden, welche sich aus rotem (Kisil-Kum), schwarzem (Kara-
Kum) oder weißem Sand (Ak-Kum) aufbauen und wandernde
Sicheldünen zeigen. In anderen Teilen der Wüste hat der Sand
eine mehr andauernde Lagerung. Nur im Gebiete der vorhan-
denen Flußläufe, in den Oasen, deren fruchtbare Ackerkrume
teilweise noch durch künstliche Bewässerung zu großartiger Er-
giebigkeit erschlossen wird, sowie auch an den durch Lößablagerungen
ausgezeichneten östlichen Gebirgsrändern ist eine höhere Kultur
unverkennbar. Reste alter Bewässerungsanlagen, von früheren Be-
wohnern auch in wüsten Gebieten angelegt, sind heute noch zu finden.
Unter den Steppenflüssen Westturkestans, die zumeist im
Sande verlaufen, erreichen Amu und Syr (im Altertum Oxus und
Jaxartes — fast Donau) den Aralsee und der Jli den Balkaschsee.
Sie werden von dem Schneereichtum des Hochgebirges gespeist. Doch
ist auch der Wasserstand dieser drei Flußläufe ein sehr wechselnder.
Besonders aber sind die Mündungsgebiete seicht, mit weiten
Morästen bedeckt und für die Schiffahrt wenig geeignet. Sonst
werden sie teilweise befahren. Aber auch in den übrigen Ge-
bieten der Flüsse und Seen finden sich unwegsame Sumpfflächen,
mit Schilf bewachsen, so auch im Bereiche des Balkaschsees und
am Tfchu.
Das Klima ist ausgeprägt kontinental, die Beregnung gering.
Zwischen Tag und Nacht zeigen sich oft schroffe Gegensätze.
Auf den heißen Sommer, in dem die Sand- und Gesteinsmassen
nicht selten bis auf 45° erhitzt werden (Ausdörren des Bodens),
folgt der eisige Winter, der oft furchtbare Schneestürme (Burane)
im Gefolge hat. In den gebirgigen Gegenden sind die Niederschlags-
Verhältnisse günstigere. Auf größeren Höhen erfolgen sie natur-
gemäß in Form von Schnee. Lage und Nachbarschaft des ganzen
Gebietes bedingen diese Verhältnisse. (Nachweis!)
Die Steppen und Wüsten sind fast vegetationslos und nur
stellenweise, besonders in tiefer gelegenen Gegenden (mehr Feuchtig-