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1. Physische und politische Erdkunde von Asien, Australien, Afrika, Die deutschen Kolonien - S. 139

1911 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 139 — ähnlich wie der Wolf — den Schafherden gefährlich. Reich ent- wickelt ist die Vogelwelt, darunter viele Arten farbenfchöner Papageien (Kakadus), weiße Adler, schwarze Schwäne, der Emu, eine Straußenart, der prächtige Leierschwanz, eigenartige Kasuare u.a. Auch zahlreiche Arten von Eidechsen und Schlangen, darunter giftige, sowie Schildkröten sind hier zu finden. Dazu treten große Heuschreckenschwärme auf. — Wir können ohne weiteres erkennen, daß wie in der Pflanzenwelt das anfängliche Fehlen von nutzbringenden Gewächsen (Kulturpflanzen), so auch hier der Mangel an Haustieren dazu beitragen mußte, daß die Ein- geborenen — noch dazu angesichts der eigenartigen Boden-, Bewässerungs- und klimatischen Verhältnisse —nicht über die niedrigste Stufe der Gesittung sich erheben konnten. Erst als die Europäer mit den erwähnten Kulturgewächsen auch Haustiere ein- führten, deren mannigfach abgestufte Intelligenz es ermöglichte, sie zu Ernährern und Gehilfen des Menschen zu machen, da konnte die wirtschaftliche und geistige Kultur des Landes einem fort- laufenden Aufschwünge entgegengehen. Millionen von Schafen, Rindern und Pferden finden auf den vorhandenen Weideflächen Australiens ihre Nahrung. Die oft schier unermeßlichen Schaf- Herden werden von berittenen Hirten bewacht. Einzelne Vieh- züchter (Squatters — fqöttörs) besitzen Herden bis zu 100000 Stück. Die Erzeugnisse derviehzucht (welche?) bilden wichtige Bestandteile der Ausfuhr. Auch das Kamel, das Lama, der afrikanische Strauß u. a. Tiere wurden mit Vorteil eingeführt. Freilich hefteten sich an die Fersen der Einwanderer — nicht gerade zum Nutzen des Landes Ratten — und andere Nager. Die mitgeführten Kaninchen wurden in Anbetracht ihrer schnellen Vermehrung bald zur Landplage. Die in zahlreichen Arten vorhandenen Fledermäuse sind angesichts ihres Flugvermögens auch als eingewanderte Formen anzusprechen. — Erwähnenswert ist, daß erst jenseits der Wasserstraße zwischen den Kleinen Sundainseln Bali und Lombok (siehe den Malaiischen Archipel!) die höheren Formen der Säuge- tiere, wie Affen, katzenartige Raubtiere (welche?), Dickhäuter u. a. auftreten, und daß die Tierwelt der Inseln diesseits jener Meerenge der Fauna des australischen Kontinents angeglichen ist. Das gleiche gilt bekanntlich auch von der Vegetation. (Warum hat selbst das Fehlen großer Raubtiere die Bevölkerung Australiens in ihrer Entwickelung gehemmt?) Die ureinheimische Bevölkerung sind Australneger. Sie weichen in manchen körperlichen und geistigen Eigenschaften wohl von den Negern Afrikas ab, zeigen aber im übrigen auch die Grundzüge der gesamten Negerrasse. So sind sie dunkelhäutig (kaffeebraun), haben schwarzes, aber zumeist weniger gekräuseltes
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