1911 -
Hannover-List [u.a.]
: Carl Meyer (Gustav Prior)
- Autor: Heise, Ernst, Marquardt, Rudolf
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Lehrerseminar
- Schultypen Allgemein (WdK): Lehrerbildungsanstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Lehrerbildungseinrichtungen
- Schulformen (OPAC): Lehrerbildungsanstalt, Präparandenanstalt, Lehrerseminar
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
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Ergebnis. Australien (mit den Inseln der Südsee fast 9 Mill.
qkm = 9/10 mal Enropa, 7 Mill. Einw., 0,77 auf 1 qkm; das Festland
Australien und Tasmanien 7,7 Mill. qkm, 4l/2 Mill. Einw.) ist der
kleinste Erdteil. Er ist dem Mittelpunkte der Wasserhalbkugel nahe gerückt
und liegt fernab von den übrigen Kontinenten. Den am nächsten ge-
legenen kulturell hochstehenden Gegengestaden Asiens (China, Indien,
— Jnselbrücke) wendet er seine von der Natur am wenigsten begünstigten
Gebiete zu. Seine große Entfernung vom „Herrn der Welt" aber
läßt ihn erst spät in den Kreis der Weltgeschichte eintreten (Erste Ent-
deckung 1606 durch einen holländischen Kapitän — späteres Aufgeben
seitens der Holländer als unbrauchbares Gebiet — nach Cooks Welt-
umsegelung Besitzergreifung und erste Besiedelung (Strafkolonie) durch
die Engländer — weiterhin fortgesetzte europäische Einwanderung und
kulturelle Förderung des Landes, soweit die Natur desselben ihnen
nicht ein Hindernis entgegenstellte).
Der Erdteil hat wenig gegliederte Küsten (im Norden der Golf
von Carpentaria zwischen den Halbinseln York und Arnhemland sowie
Cambridge-Golf, im Süden die Austral-Bucht, der Spencer- und St.
Vincent-Golf). Die Baßstraße scheidet die Insel Tasmanien vom Fest-
lande. Der südöstliche Teil der Küste hat gute Naturhäfen, in deren
Hintergrunde bedeutende Handelsplätze aufgeblüht sind (Adelaide,
Portland, Melbourne, Sydney, Brisbane u. a.). Die übrigen Teile
der australischen Küste sind stach, versandet oder verschlammt oder
ungegliederte Steilränder.
Die senkrechte Gliederung Australiens (Urgebirgsscholle) hat auch
die Kultur des Landes gehemmt. Der größere Westen ist ein hügeliges
Tafelland [im Mittel etwa 300 m — einzelne Bergketten (Mount Bruce,
11.50 m; Mac Donnellberge, 1450 m; Bergland von Kimberley) — Auf-
lagerung von rotem Sandstein — Erhebungen aus Granit und Schiefer].
Ostwärts liegt ein Tieflandsbecken [2 Teile — Wasserscheide des Berg-
landes von Queensland (kwinsländ) — tiefste Stelle der Eyre-See (ähr,
— 12 m) — Flinderskette (sleinders) Granit — erzreich]. Weiter nach
Osten erhebt sich das Land dann wieder zu einer Hochfläche mit Rand-
gebirgen [Steilabfall zur gegliederten Küste, Schiefer — Vorkohlenzeit;
Australalpen mit Mount Kosciusko (2240 m, Mount Townsend — herr-
liche Aussicht, erinnert an unsere Alpen — Blauen Berge — Neu-
Englandgebirge — Teile dieser Erhebungen sind schwer zugänglich, dicht
bewaldet, erzreich)].
Der Aufbau des Bodens wirkt teilweise bestimmend auf das
Klima ein. Von Südosten wehen feuchte Südostpassate (Randgebirge
reiche Niederschläge, Küftenslüsse richten durch Überschwemmungen oft
Verheerungen an). — Das Innere ist regenarm und trocken. (Wirkung
auf die Pflanzen- und Tierwelt!) Der Norden empfängt im Sommer
mehr Feuchtigkeit durch die vomjndischenozean wehenden Nordwestmon-
sune. Der Süden und Südwesten erhält dagegen die meiste Beregnung
im Winter (April bis Oktober). Der nördliche Teil Australiens liegt in
der heißen Zone, der südliche zeigt mehr südeuropäische Temperaturen
(Sydney: Jahresmittel ^ dem von Sizilien).
Die Flüsse bilden zur Zeit der Trockenheit Creeks (kriks), Reihen
von Wasserlöchern. Das gilt besonders von den Wasseradern der west-
lichen Hochfläche. Von einem eigentlichen Flußbett der vorhandenen
Wasserläufe läßt sich da kaum reden (Anschwellung zur Regenzeit, Ge-
fahren der Überschwemmung). Der Murray (mörre) hat für die
Schiffahrt einige Bedeutung (Quelle in den Australalpen, Mündung