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1911 -
Hannover-List [u.a.]
: Carl Meyer (Gustav Prior)
- Autor: Heise, Ernst, Marquardt, Rudolf
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Lehrerseminar
- Schultypen Allgemein (WdK): Lehrerbildungsanstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Lehrerbildungseinrichtungen
- Schulformen (OPAC): Lehrerbildungsanstalt, Präparandenanstalt, Lehrerseminar
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
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so früh zur Aussendung eingeborener Lehrer schreiten, so daß die
Christianisierung Polynesiens vorwiegend durch Eingeborene
erfolgt ist, welche in ihrer Jugend selbst noch im tiefsten Heiden-
tume lebten. Freilich hat die Berührung mit den Europäern nicht
immer gerade eine Hebung der Sitten der Eingeborenen zur Folge
gehabt, besonders nicht im Anfang der Einwanderung (fragwürdige
Erscheinungen), wie denn selbst die Taten der Missionare nicht
ganz frei von Egoismus waren. Vielmehr entsprangen ihre Hand-
lungen vielfach Motiven, welche auf eine Besitzergreifung mancher
Inseln seitens ihres Heimatlandes, stärkere Ausbreitung der
einen Religionsgemeinschaft auf Kosten der anderen hinzielten
u.a.m. In ihrer Kleidung und Wohnung ähneln die Polynesier
den Melanesiern. Steinbauten sind selten. Auch die Ernährung
ist ähnlicher Art. — Die Zahl der Mikronesier nimmt über-
raschend ab (Zusammenhang von Besiedlung und Meeresströ-
mungen).
Für den Weltmarkt haben die Inseln der Südsee wenig Be-
deutung,da ihr Flächeninhalt und ihre Erzeugnisse im Hinblick auf die
Größe und die Gesamtproduktion des Erdballs verhältnismäßig
gering sind. Dazu kommt die kleine Zahl der Bewohner im Ver-
hältnis zur großen Masse der gesamten Menschheit. Erstere — soweit
sie Eingeborene finb — stehen zudem noch auf einer naturgemäß niederen
Stufe der Kultur. Was aber den Eifer in der Besitzergreifung
dieser Inseln seitens der machthabenden Kulturnationen und die
Anlage einer sehr lebensfähigen Zweigstelle des großen Welt-
theaters im Stillen Ozean begreiflich erscheinen läßt, das ist die
Bedeutung dieser Eilande als Häfen und Kohlenstationen für den
überseeischen Verkehr besagter Völker, wie sie bedingt ist durch
die Lage der Inseln zwischen Amerika einerseits und Ostasien und
Australien andererseits. Das wird in noch höherem Maße in die
Erscheinung treten, sobald der Kanal von Panama eröffnet und dem
Weltverkehr übergeben sein wird.
Nur wenige Inseln der Südsee sind selbständig geblieben.
So erfreuen sich die Neuen Hebriden noch der Unabhängigkeit.
Die Engländer haben auch den Löwenanteil am Besitze der
Südseeinseln. Im Bereiche Melanesiens gehören ihnen z. B. der
Südosten Neu-Guineas (Fley-River — Flei-Flnß, Ausfuhr:
Perlmutter, Perlen, Schildkrot, Nutzholz — die ganze Insel =
11/2 mal Deutschland, nächst Grönland die größte der Erde), die
Salomon-Jnseln (mit Ausnahme der nördlichen Eilande, welche
unter deutscher Schutzherrschaft stehen), die Fidschi-Inseln und
Neu-Seeland. Die letztere ist etwa halb so groß wie Deutschland
und hat 850 000 Einw. (Hier ist zu wiederholen, was aus dem obigen
über weitere Verhältnisse auf dieser Doppelinsel bereits gesagt ist.)