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1. Physische und politische Erdkunde von Asien, Australien, Afrika, Die deutschen Kolonien - S. 152

1911 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 152 — so früh zur Aussendung eingeborener Lehrer schreiten, so daß die Christianisierung Polynesiens vorwiegend durch Eingeborene erfolgt ist, welche in ihrer Jugend selbst noch im tiefsten Heiden- tume lebten. Freilich hat die Berührung mit den Europäern nicht immer gerade eine Hebung der Sitten der Eingeborenen zur Folge gehabt, besonders nicht im Anfang der Einwanderung (fragwürdige Erscheinungen), wie denn selbst die Taten der Missionare nicht ganz frei von Egoismus waren. Vielmehr entsprangen ihre Hand- lungen vielfach Motiven, welche auf eine Besitzergreifung mancher Inseln seitens ihres Heimatlandes, stärkere Ausbreitung der einen Religionsgemeinschaft auf Kosten der anderen hinzielten u.a.m. In ihrer Kleidung und Wohnung ähneln die Polynesier den Melanesiern. Steinbauten sind selten. Auch die Ernährung ist ähnlicher Art. — Die Zahl der Mikronesier nimmt über- raschend ab (Zusammenhang von Besiedlung und Meeresströ- mungen). Für den Weltmarkt haben die Inseln der Südsee wenig Be- deutung,da ihr Flächeninhalt und ihre Erzeugnisse im Hinblick auf die Größe und die Gesamtproduktion des Erdballs verhältnismäßig gering sind. Dazu kommt die kleine Zahl der Bewohner im Ver- hältnis zur großen Masse der gesamten Menschheit. Erstere — soweit sie Eingeborene finb — stehen zudem noch auf einer naturgemäß niederen Stufe der Kultur. Was aber den Eifer in der Besitzergreifung dieser Inseln seitens der machthabenden Kulturnationen und die Anlage einer sehr lebensfähigen Zweigstelle des großen Welt- theaters im Stillen Ozean begreiflich erscheinen läßt, das ist die Bedeutung dieser Eilande als Häfen und Kohlenstationen für den überseeischen Verkehr besagter Völker, wie sie bedingt ist durch die Lage der Inseln zwischen Amerika einerseits und Ostasien und Australien andererseits. Das wird in noch höherem Maße in die Erscheinung treten, sobald der Kanal von Panama eröffnet und dem Weltverkehr übergeben sein wird. Nur wenige Inseln der Südsee sind selbständig geblieben. So erfreuen sich die Neuen Hebriden noch der Unabhängigkeit. Die Engländer haben auch den Löwenanteil am Besitze der Südseeinseln. Im Bereiche Melanesiens gehören ihnen z. B. der Südosten Neu-Guineas (Fley-River — Flei-Flnß, Ausfuhr: Perlmutter, Perlen, Schildkrot, Nutzholz — die ganze Insel = 11/2 mal Deutschland, nächst Grönland die größte der Erde), die Salomon-Jnseln (mit Ausnahme der nördlichen Eilande, welche unter deutscher Schutzherrschaft stehen), die Fidschi-Inseln und Neu-Seeland. Die letztere ist etwa halb so groß wie Deutschland und hat 850 000 Einw. (Hier ist zu wiederholen, was aus dem obigen über weitere Verhältnisse auf dieser Doppelinsel bereits gesagt ist.)
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