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1. Physische und politische Erdkunde von Asien, Australien, Afrika, Die deutschen Kolonien - S. 188

1911 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 188 — sumpfigem Untergrunde bestanden, der zahlreichen Raubtieren Unterschlupf gewährt. Sonst sind die Hochflächen und ihre Ränder sowie die gebirgigen Teile des Landes von fchluchtenförmigen, tief einschneidenden Tälern durchsetzt, welche die zahlreichen Wasserläufe Abessiniens geschaffen haben, die aber trotz ihrer Wasserfülle in Anbetracht ihres reißenden Laufes der Schiffahrt wenig dienstbar sind. Die vorhandenen Basaltkegel, die Massen von Lava und Schlacken, die heißen Quellen u. a. m. weisen auf die Entstehungsgeschichte dieses Gebietes hin. Schon die Sam- hara zeigt Erscheinungen eruptiven Ursprungs. Der Westrand der Hochlandsmulde ragt im Süden zwischen dem Albert Edward- und dem Albert-See bis zu 5000 m empor, zeigt aber in den übrigen Teilen, so in den Ausläufern des Hoch- landes von Tibefti wie in den angrenzenden Gebieten der Libyschen Wüste wesentlich niedrigere Formen. Alle Wasserläufe dieser Hochlandsmulde werden dem Nilstrom zugeführt, dem bedeutsamsten der afrikanischen Flüsse, der dieses Gebiet in seiner ganzen Länge durchläuft. Sein Quellfluß, als den man heute allgemein den Kagera annimmt, hat seinen Ursprung in den Erhebungen nordöstlich des Tanganjika-Sees, liegt auf deutschem Kolonialgebiet und tritt am Nordrande von Deutsch- Ostafrika in das Westufer des Viktoria-Sees ein. Nach dem Verlassen dieses Sees wendet sich der Strom zuerst nach Norden und verläuft dann, über eine Reihe von Stromschnellen stürzend, zu dem wesentlich tiefer gelegenen Albert-See hinab. Hier wird ihm von Süden her der dem Albert Edward-See entströmende Semliki zugeführt, und aus dem Nordende des Albert-Sees nimmt der nunmehr schon beträchtlich breite Strom unter dem Namen Bahr el-Dschebel seinen weiteren Lauf nach Norden. Zunächst trägt er, durch Bergketten eingeengt, den Charakter eines Berg- stromes, fließt an Wadelai vorüber und durchbricht dann bei Lado wiederum in mehreren Wasserfällen die Randgebirge dieser nord- wärts vom Albert-See gelegenen Hochlandsstufe, nachdem er zuvor zahlreiche Bergströme aufgenommen hat. Bei feinem nunmehr erfolgenden Eintritt in den Nilsudan strömt er zwischen flacheren Ufern langsameren Laufes dahin und bildet zahlreiche Inseln, Nebenarme und Windungen, empfängt dann von links den Bahr el-Ghasal oder Gazellenfluß, der ihm die Richtung nach Osten anweist, um gleich darauf den Sobat aufzunehmen, der ihn dann unter dem Namen Bahr el-Abiad (Weißer Nil) wieder in mehr nördliche Richtung drängt. Das eben berührte Gebiet des Nils innerhalb des südlichen Nilsudans ist eine Sumpfgegend, in der zahlreiche Krokodile und Nilpferde leben. Bei Ehartum vereinigt sich der Hauptstrom bzw. der eigentliche Quellfluß des Nils mit
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