1911 -
Hannover-List [u.a.]
: Carl Meyer (Gustav Prior)
- Autor: Heise, Ernst, Marquardt, Rudolf
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Lehrerseminar
- Schultypen Allgemein (WdK): Lehrerbildungsanstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Lehrerbildungseinrichtungen
- Schulformen (OPAC): Lehrerbildungsanstalt, Präparandenanstalt, Lehrerseminar
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
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sumpfigem Untergrunde bestanden, der zahlreichen Raubtieren
Unterschlupf gewährt. Sonst sind die Hochflächen und ihre Ränder
sowie die gebirgigen Teile des Landes von fchluchtenförmigen,
tief einschneidenden Tälern durchsetzt, welche die zahlreichen
Wasserläufe Abessiniens geschaffen haben, die aber trotz ihrer
Wasserfülle in Anbetracht ihres reißenden Laufes der Schiffahrt
wenig dienstbar sind. Die vorhandenen Basaltkegel, die Massen
von Lava und Schlacken, die heißen Quellen u. a. m. weisen auf
die Entstehungsgeschichte dieses Gebietes hin. Schon die Sam-
hara zeigt Erscheinungen eruptiven Ursprungs.
Der Westrand der Hochlandsmulde ragt im Süden zwischen
dem Albert Edward- und dem Albert-See bis zu 5000 m empor,
zeigt aber in den übrigen Teilen, so in den Ausläufern des Hoch-
landes von Tibefti wie in den angrenzenden Gebieten der
Libyschen Wüste wesentlich niedrigere Formen.
Alle Wasserläufe dieser Hochlandsmulde werden dem Nilstrom
zugeführt, dem bedeutsamsten der afrikanischen Flüsse, der dieses
Gebiet in seiner ganzen Länge durchläuft. Sein Quellfluß, als den
man heute allgemein den Kagera annimmt, hat seinen Ursprung in
den Erhebungen nordöstlich des Tanganjika-Sees, liegt auf
deutschem Kolonialgebiet und tritt am Nordrande von Deutsch-
Ostafrika in das Westufer des Viktoria-Sees ein. Nach dem
Verlassen dieses Sees wendet sich der Strom zuerst nach Norden
und verläuft dann, über eine Reihe von Stromschnellen stürzend, zu
dem wesentlich tiefer gelegenen Albert-See hinab. Hier wird ihm
von Süden her der dem Albert Edward-See entströmende
Semliki zugeführt, und aus dem Nordende des Albert-Sees nimmt
der nunmehr schon beträchtlich breite Strom unter dem Namen
Bahr el-Dschebel seinen weiteren Lauf nach Norden. Zunächst
trägt er, durch Bergketten eingeengt, den Charakter eines Berg-
stromes, fließt an Wadelai vorüber und durchbricht dann bei Lado
wiederum in mehreren Wasserfällen die Randgebirge dieser nord-
wärts vom Albert-See gelegenen Hochlandsstufe, nachdem er
zuvor zahlreiche Bergströme aufgenommen hat. Bei feinem nunmehr
erfolgenden Eintritt in den Nilsudan strömt er zwischen flacheren
Ufern langsameren Laufes dahin und bildet zahlreiche Inseln,
Nebenarme und Windungen, empfängt dann von links den
Bahr el-Ghasal oder Gazellenfluß, der ihm die Richtung nach
Osten anweist, um gleich darauf den Sobat aufzunehmen, der ihn
dann unter dem Namen Bahr el-Abiad (Weißer Nil) wieder in mehr
nördliche Richtung drängt. Das eben berührte Gebiet des Nils
innerhalb des südlichen Nilsudans ist eine Sumpfgegend, in der
zahlreiche Krokodile und Nilpferde leben. Bei Ehartum vereinigt
sich der Hauptstrom bzw. der eigentliche Quellfluß des Nils mit