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1. Physische und politische Erdkunde von Asien, Australien, Afrika, Die deutschen Kolonien - S. 190

1911 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 190 — daher auch der Kanal von Jsmailia zum Suezkanal. Große Be- deutung für den Handel hat auch der vom Rosettearm ausgehende und bei Alexandria mündende Mahmudiehkanal, der diese wichtige Handelsstadt mit dem Innern des Landes in lebhafte Verbindung setzt. Hat schon der vereinigte Nilstrom von Chartum bzw. Berber ab kein so starkes Gefälle mehr, so fließen die Fluten in seinem Mündungsbereiche erst recht trägedahin. Das lagunenreiche Gebiet wird ebenfalls durch den Nilschlamm befruchtet, der diesen Untergrund eines früheren Meeresbusens stark erhöht hat, wie denn wohl ein noch weiterer sich an das Delta anschließender Teil Ägyptens als ein ausgedehntes ehemaliges Ästuarium anzusprechen ist. Das ganze Tal Ägyptens aber (inbegriffen auch jene erwähnten schmalen Talstreifen Nubiens) wird vom Nil mit seinem Schlamme aus- gefüllt, und jedes Jahr von Ende Juni bis Ende September schwillt der Strom in den besagten Gebieten immer wieder von neuem an und versorgt das Land mit einer fruchtbaren Schlamm- decke. Durch Kanäle, Schöpfräder und bedeutende Stauwerke leitet man sein Wasser auch auf höher gelegene Gebiete, um auch diese mit seinem Schlamme zu düngen. Da in dieser Zeit das Land einem gewaltig großen See gleicht, so sind die von Palmen um- kränzten Siedlungen natürlich aus entsprechenden Anhöhen (Inseln) angelegt. So wird der Nil zum Segensspender besonders Ägyptens, soweit es nicht — West- und ostwärts — Sand- bzw. Steinwüste ist. Nach dem völligen Rücktritt des Wassers, der noch allmählicher vor sich geht, wie das Steigen erfolgt, wird dann der überaus fruchtbare Schlammboden (wann?) bebaut und liefert die reichsten Erzeugnisse. Diese Alluvionen sind teilweise von bedeutender Mächtigkeit, 10 m und mehr, im Mün - dungsdelta wohl auch bis 15 in. Man sollte meinen, daß eine an- dauernde Erhöhung des Bodens durch fortlaufende alljährliche Auflagerung von Nilschlamm, welche in einem Jahrhundert etwa 10 cm beträgt, eine weitere befruchtende Überschwemmung seitens des Stromes erschweren, ja schließlich unmöglich machen müßte. Dem steht aber einmal die gleichzeitig erfolgende Erhöhung des Nilbettes entgegen. Zudem scheinen säkulare Senkungen dieses Gebietes einen völligen Ausgleich der waltenden Kräfte herbei- zuführen. Die klimatischen Verhältnisse der Nilländer sind natur- gemäß ganz verschieden. Schon im Bereiche Abessiniens allein sind mannigfache Abstufungen bemerkbar. Die höheren, gebirgigen Teile (Alpenland von Habesch) haben trotz der Tropenlage ein gemäßigtes, mildes, ziemlich gesundes Klima (reine Luft). In den tiefer gelegenen Gebieten, so auch in den meisten Flußniederungen, erreicht die Wärme einen großen Teil
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